

„Was soll ich denn damit?“
Absolventin Bianca Sager über den Fernlehrgang Praxismanagerin und ihre ungeahnte Leidenschaft für Arbeitsrecht und BWL
Bianca Sager muss schmunzeln, wenn sie sich daran erinnert: „Ich bin jeden Tag zum Briefkasten gegangen, um zu sehen, ob die neuen Lektionen endlich da sind.“ Die 55-Jährige hat den 8-monatigen Fernlehrgang zur Praxismanagerin erfolgreich bestanden. Die gelernte Einzelhandelskauffrau stieg vor 35 Jahren quer ein als technische Gehilfin in der Röntgenabteilung eines Krankenhauses in Neubrandenburg und bildete sich permanent weiter. Seit 2005 ist sie in Arztpraxen tätig, im Moment arbeitet sie in einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis in Wülfrath mit zwei Ärzten, vier MFAs und einer Praktikantin als Praxismanagerin. Davor hat die Machernatur zwei hausärztliche Praxen von Grund auf aufgebaut und zum Laufen gebracht: „Wie man einen Praxisbetrieb aufbaut und aufrechterhält, lernen Ärzte im Studium nicht.“ In der Praxis gibt es nichts, wofür sie nicht verantwortlich ist, schwierige Aufgaben landen in aller Regel bei ihr als Praxismanagerin:„Wenn das Blutabnehmen nicht klappen will, holt man mich. Das gehört dazu, und es macht mir Spaß.“
„Wie ein Krimi“: BWL wird zum Lieblingsfach
„Ich will immer etwas dazulernen und habe schon an vielen Seminaren und Workshops teilgenommen. Was man als Praxismanagerin braucht, bekommt man aber nirgendwo sonst so bündig, sinnvoll strukturiert und praxisnah vermittelt wie hier.“ Dabei musste sie sich mit manchen Lektionen erstmal anfreunden: „Was soll ich damit?“ war etwa ihr erster Gedanke beim Thema Arbeitsrecht und BWL. In der Praxis erwies es sich jedoch schnell als hilfreich, etwa mit dem Arbeitszeitengesetz vertraut zu sein. Selbst ihr vermeintliches „Horrorfach“ BWL verwandelte sich schnell zum Lieblingsfach und Steckenpferd: „Das hab‘ ich gelesen wie einen Krimi.“ Viel von ihrem neuen Wissen konnte sie schon gewinnbringend einsetzen. Den Außenauftritt der Praxis, Website und Visitenkarten, hat sie erneuert und damit den Wiedererkennungswert gesteigert. “Der Fernlehrgang hat insgesamt ein sehr gut durchdachtes Konzept, ich habe fast alle Downloads schon genutzt.“
Auch der Leitfaden zum Führen von Bewerbungsgesprächen hat sie weitergebracht: „Die richtigen Leute zu finden ist schwer.“ Im eigenen Praxisteam in Wülfrath überbrückt sie personelle Engpässe deswegen im Zweifelsfall lieber. „Gut am Patienten ist man nur, wenn man eine Leidenschaft für diesen Beruf hat. Das ist das Allerwichtigste. Alles andere kann man lernen – sogar BWL!“ Oft seien es ganz alltägliche Dinge wie die Materialwirtschaft in der Praxis: „Es ist 2019“, sagt die zweifache Mutter und Oma von zwei Enkelkindern, „heute kommt kein Lieferant mehr mit der Kutsche. Massenhaftes Lagern von Liegenpapier und ähnlichem ist Platzverschwendung und eine unnötige und potentiell schädliche Kapitalbindung.“
Persönliche Betreuung
Dass der ganze Fernlehrgang online, telefonisch und per Post abläuft und dass keinerlei Präsenzpflicht beherrscht, findet sie sehr gut: „Wenn man berufstätig ist und Familie hat, kann man sich nicht nach Seminar- und Stundenplänen richten.“ Begeistert ist Bianca Sager auch von ihrer Teilnehmerbetreuerin: „Zu Frau Schluckebier hatte ich immer einen heißen Draht, sie war für mich da und hat mich super unterstützt und beraten. Dafür ein ganz großes Lob und Dankeschön!“
Aktuell absolviert Bianca Sager den 6-monatigen Fernlehrgang zur Abrechnungsmanagerin. Praxisinhaber Dr. Ingo Winkelmann bezahlt ihr die Fortbildung. „Ich finde es toll, dass mein Chef in mich investiert und mich in meiner Entwicklung so unterstützt,“ sagt Sager. Durch die flexibel einteilbaren Lernzeiten ist auch dieser Fernlehrgang mit Beruf und Familienleben vereinbar, aber auch mit ihrem liebsten Hobby: Wenn im April die Campingsaison startet, wird sie einen Großteil schon geschafft haben und mit ihrem Mann in ganz Europa unterwegs sein.
