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Ärzte sollen bis zu 96 Menschen pro Tag gegen SARS-CoV-2 impfen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen SARS-CoV-2. Er geht davon aus, dass der Corona-Impfstoff bald in Europa zugelassen wird. Dann soll sofort mit dem Impfen begonnen werden. Das wird sich auch auf Ihren Arbeitsalltag auswirken.

Arztpraxen, Krankenhäuser, Gesundheitsämter, Medizinstudenten sowie die Sanitätsdienste der Bundeswehr und mehrerer Hilfsorganisationen bereiten die Massenimpfungen bereits vor. Die Bundesregierung geht in einem Strategiepapier davon aus, dass ein Arzt pro Impfung 15 Minuten benötigt. So lang planen Betriebsärzte für eine Grippeimpfung ein. Auf einen Tag hochgerechnet, könnte ein gut eingespieltes Praxisteam an einem achtstündigen Arbeitstag also 96 Menschen gegen SARS-CoV-2 impfen.

Arztpraxen impfen im dritten Schritt

Allerdings sollen Arztpraxen zu Beginn der Massenimpfungen noch nicht herangezogen werden. Die Bundesregierung sieht drei Phasen vor.
 

  • Phase Ia: Gezielte Impfungen in Impfzentren. Es wird zunächst wenig Impfstoff in Mehrdosenbehältnissen zur Verfügung stehen. Er muss bei bis zu minus 60 Grad gekühlt werden.
  • Phase Ib: Erweiterte Impfungen in Impfzentren, da mehr Impfstoff bereit steht.
  • Phase II: Breite, dezentrale Impfungen durch niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte. Diese Phase setzt ein, wenn der Impfstoff ausreichend vorhanden ist und in Einzeldosen abgefüllt werden kann, ohne bei extremen Temperaturen gekühlt werden zu müssen.
     

Quelle: „Empfehlungen für die Organisation und Durchführung von Impfungen gegen Sars-CoV-2 in Impfzentren und mit mobilen Teams“

Impfaufklärung in Gruppen spart Zeit

Es ist zwingend erforderlich, dass ein Arzt die Patienten über die Impfung aufklärt. Die eigentliche Impfung kann er an Sie als MFA delegieren. Um nicht jeden Patienten einzeln aufklären zu müssen, könnten Sie in Ihrer Praxis Gruppen bilden und beispielsweise jeweils zur vollen oder zur halben Stunde mehrere Patienten gleichzeitig aufklären. Das spart Zeit, erfordert allerdings ein Hygienekonzept. Möglich ist auch, dass Ihr Praxisinhaber zu einem mobilen Impfteam gehören wird. Diese Impfteams sollen u. a. Pflegeheime aufsuchen.

Ehrgeiziges Ziel vor Augen

Der Bundesgesundheitsminister geht davon aus, dass es nicht bis Ende 2021 dauert, bis Deutschland durchgeimpft ist. Sein Argument: „Vergessen wir nicht, dass jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft werden." Eine Impfpflicht sei nach wie vor nicht geplant.

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