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Low Carb-Diäten sollten nicht zu lange andauern

Wer abnehmen möchte, sollte weniger Fett und Kohlehydrate zu sich nehmen. So lässt die Energiezufuhr sich reduzieren. Darüber ist die Medizin sich einig. Allerdings stoßen Low Carb-Diäten, bei denen, soweit es geht, auf Kohlehydrate verzichtet wird, auch auf Kritik. Sie eignen sich längst nicht für jeden Menschen, der die Pfunde purzeln lassen möchte.

Kohlehydrate liefern dem Körper Energie. Wer nach einer Low Carb-Diät lebt, verzichtet daher auf Lebensmittel mit vielen Kohlehydraten, dazu gehören Brot, Pasta und Müsli. Stattdessen stehen Eier, Gemüse, Obst, mageres Fleisch und Fisch auf dem Speisezettel. So erhält der Körper weniger Energie über die Nahrung. Er muss sie sich woanders holen – im angebauten Fett.

Wird das gespeicherte Fett verbrannt, um Energie zu gewinnen, spricht die Medizin von „Ketose“. Der Mensch nimmt ab. Wie stark die Gewichtsreduktion ausfällt, hängt u. a. von der Art der Low Carb-Diät ab. So dürfen bei Very Low Carb-Diäten nur weniger als 10 % der zugeführten Energie aus Kohlehydraten stammen. Das zu schaffen setzt viel Selbstdisziplin voraus. Denn die eigene Ernährung muss komplett umgestellt werden.

Alles super? Die Meinung ist geteilt

Die Low Carb-Diät verspricht viele gesundheitliche Vorteile. Dazu gehören:

  • ein geringeres Bluthochdruck- und Herzinfarktrisiko,
  • ein sinkender Blutzuckerspiegel,
  • ein geringeres Entzündungsrisiko,
  • eine geringere Anfälligkeit für Thrombosen.
     

Also alles super? Die Meinung ist geteilt. Für Diabetespatienten kann die Low Carb-Diät das Behandlungskonzept sinnvoll ergänzen. Grundsätzlich sollte der Verzicht auf Kohlehydrate aber nicht zu stark sein. Denn der Körper braucht die Energielieferanten. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Kohlehydrat-Anteil von 45 bis 60 % an den täglich gegessenen Lebensmitteln.

Low Carb-Diäten, die sich über einen langen Zeitraum hinziehen, können gesundheitliche Nachteile mit sich bringen. Kinder, Jugendliche und Schwangere sollten darauf verzichten, da sie für das Wachstum alle Nährstoffe benötigen. Wer statt Nudeln und Brot viel Eiweiß und Fleisch zu sich nimmt, riskiert zudem Nieren- oder Leberprobleme. Gicht kann sich verschlimmern. Auf Dauer drohen sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Vorsichtig vor dem Jo-Jo-Effekt

Wenn das Wunschgewicht durch eine Low Carb-Diät erreicht ist, kommt der Moment, an dem wieder mehr Kohlehydrate gegessen werden können. Doch Vorsicht! Der Körper lechzt geradezu nach den Energielieferanten. Sobald er Kohlehydrate bekommt, speichert er sie als Reserve für die nächste Hungerperiode. Die mit viel Disziplin abgespeckten Pfunde sind schnell wieder da. Folgt daraufhin die nächste Phase des Abnehmens, besteht das Risiko des Jo-Jo-Effekts. Dem lässt sich mit regelmäßigem Sport entgegenwirken.

Fazit: Low Carb-Diäten eignen sich, um kurzfristig Gewicht zu verlieren. Auf lange Sicht können sie eher schaden.

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