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Luftfeuchtigkeit beeinflusst, wie stark sich Coronaviren ausbreiten

Räume sollten mindestens 40 Prozent Luftfeuchtigkeit haben, damit das Coronavirus sich schlechter ausbreitet. Das hat ein deutsch-indisches Forscherteam herausgefunden.

Wenn im Herbst die ersten Heizkörper aufgedreht werden, nimmt die Luftfeuchtigkeit in vielen Räumen ab. Trockene Luft aber begünstigt die Ausbreitung des Coronavirus, meinen Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig. „Liegt die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft unter 40 Prozent, dann nehmen die von Infizierten ausgestoßenen Partikel weniger Wasser auf, bleiben leichter, fliegen weiter durch den Raum und werden eher von Gesunden eingeatmet“, sagt Ajit Ahlawat aus dem Forscherteam. „Außerdem werden bei trockener Luft die Nasenschleimhäute trockener und durchlässiger für Viren.“ Den Forschern zufolge sollte die Luftfeuchtigkeit in Arztpraxen, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Großraumbüros und im Öffentlichen Verkehr zwischen 40 und 60 Prozent liegen, um COVID-19 einzudämmen.

Heizung und Klimaanlage verändern die Raumluft

Klima- und Lüftungstechniker sagen, dass die Luftfeuchtigkeit in Räumen unserer Breiten nur selten unter 40 Prozent sinkt. Das geschehe höchstens in sehr langen Wintern, in denen die Menschen viel heizen. Ein anderer Grund könnten Klimaanlagen sein, die die Raumtemperatur sehr weit herunterregeln. Je kälter der Raum, desto trockener die Luft. Liegt die Luftfeuchtigkeit hingegen über 60 Prozent, kann sich Schimmel bilden.

Wenn Sie in der Praxis über trockene Lippen und juckende Augen klagen, könnte die Raumluft zu trocken sein. Genau erfahren Sie das, wenn Sie den Feuchtigkeitsgehalt mit einem Luftfeuchtigkeitsmesser messen. Einfache Geräte sind ab zehn Euro zu haben. In manchen Thermometern ist der Feuchtigkeitsmesser bereits integriert.

So sorgen Sie für feuchte Luft

Mit wenigen Tricks können Sie die Luft Ihrer Praxisräume feucht halten. Überheizen Sie die Räume nicht, sondern stellen Sie die Thermostate auf maximal 22 Grad ein. Stellen oder hängen Sie Wasserbehälter an die Heizkörper. Wer es dekorativer mag, kann Wasserschalen aufstellen.

Im Wartezimmer und an der Anmeldung dürfen Pflanzen mit großen Blättern stehen. Einblatt, Efeu, Drachenbaum und Farn gelten zudem als luftreinigend. Denken Sie regelmäßig ans Stoßlüften, denn die Außenluft ist feuchter als die Innenluft.

Wenn die Luft trotz all Ihrer Bemühungen zu trocken bleibt, kann ein Raumluftbefeuchter Sie unterstützen. Dieses Gerät sprüht keimfreie, feuchte Luft in den Raum. Sollte dafür kein Platz sein, tut es auch ein Handzerstäuber.

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