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Sie suchen eine Auszubildende und finden keine?

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Tatsächlich fällt es zunehmend mehr Unternehmen in Deutschland schwer, unbesetzte Stellen neu zu besetzen. Aber auch eine Auszubildende oder einen Auszubildenden für das kommende Ausbildungsjahr zu finden entwickelt sich immer mehr zur sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heu. Damit Ihre Suche nicht vergeblich bleibt, sollten Sie kreativ werden und ab vom Mainstream alternative Pfade einschlagen.

Seien Sie erfinderisch und gehen Sie neue Wege

Vermutlich hat Ihre Praxis in der Vergangenheit eine neue Auszubildende über eine klassische Anzeige gesucht und damit Erfolg gehabt. Damit werden Sie sich heute schwertun. Versetzen sie sich in eine Jugendliche und überlegen Sie, wie Sie sie am besten erreichen. Auf Facebook können Unternehmen beispielsweise seit Kurzem Stellenanzeigen einstellen. Voraussetzung dafür ist, dass Ihre Praxis über eine eigene Facebookseite verfügt. Die Stellenanzeige bei Facebook kostet übrigens nichts.

Unter 20-Jährige sind heute aber häufig gar nicht mehr bei Facebook. Gesucht werden Ausbildungsplätze oft auch auf Jobportalen im Internet wie www.meinestadt.de, www.ausbildung.de, www.azubi.de, www.ausbildungsstellen.de u.a. Ihre jugendliche Auszubildende ist schließlich „Digital Nativ“ und somit quasi Tag und Nacht online.

Formulieren Sie klar und deutlich Ihr Gesuch

Werfen Sie bei der Formulierung Ihres Gesuchs nicht mit Fremdwörtern um sich, sondern formulieren Sie verständlich und präzise. Nennen Sie alle wesentlichen Aspekte.

  • Wo befindet sich der Arbeitsort?
  • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie an?
  • Besteht die Option auf Übernahme nach der Ausbildung?
  • Gibt es ein Jobticket für Bus und Bahn?
  • Wie hoch ist Ihr Ausbildungsgehalt?


Wenn Sie diese Fragen beantworten, haben Sie vielleicht schon das Interesse einer potentiellen Bewerberin geweckt.

Wo und wie können Sie noch suchen?

  • Sie können Ihren freien Ausbildungsplatz auch der Arbeitsagentur melden. Es ist eine ihrer wesentlichen Aufgaben, Sie bei der Suche nach einer Auszubildenden zu unterstützen. Außerdem wenden sich Jugendliche aus der Region an die Agentur für Arbeit, wenn sie einen Ausbildungsplatz suchen.
  • Machen Sie Ihre Suche zur Aufgabe des ganzen Teams. Mundpropaganda ist nicht zu unterschätzen. Vielleicht sucht eine Jugendliche aus dem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis eine Ausbildungsstelle? Sie erhöhen die Motivation, wenn Sie für die Vermittlung einer Auszubildenden einen Preis ausloben.
  • Fragen Sie in Sportvereinen nach oder hängen Sie dort am Schwarzen Brett Ihr Gesuch aus.
  • Gehen Sie in Schulen (Haupt- und Realschulen) und bieten Sie an, über den Beruf der MFA im Rahmen der Berufsvorbereitung zu informieren. Hängen Sie auch dort Ihr Gesuch aus.
  • Stellen Sie Ihre Praxis auf Ausbildungsmessen vor, wenn es so etwas in Ihrer Stadt oder in der Nähe gibt. Viele Jugendliche besuchen solche Messen, um sich über ihre berufliche Zukunft zu informieren oder potentielle Arbeitgeber kennenzulernen.
  • Fragen Sie bei Ihrer Ärztekammer nach Wechslerinnen (Azubis) nach. Diese sind oft sehr motiviert, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben und auf der Suche nach einem besseren Arbeitgeber sind.
  • Bieten Sie ein Schnupperpraktikum zum Kennenlernen an. Ist einmal ein Kontakt hergestellt, lässt sich dieser vielleicht vertiefen.
  • Vielleicht ist auch eine betriebliche Einstiegsqualifizierung eine Möglichkeit, um eine Jugendliche mit Startschwierigkeiten an eine Ausbildung in Ihrer Praxis heranzuführen. Das geht immer erst nach dem 1. Oktober, wenn Sie bis dahin keine Auszubildende gefunden haben. Über ein 6- oder 12-monatiges Praktikum kann sich die Interessentin praktisch beweisen und möchte vielleicht danach bei Ihnen ihre Ausbildung beginnen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Arbeitsagentur.

Punkten Sie mit Extras

Wenn sich eine Bewerberin bei Ihnen vorstellt, sollten Sie Ihre Praxis herausstellen und all das Positive hervorheben, wodurch sie sich von anderen Arbeitgebern unterscheiden.

  • Sie bieten mehr Urlaubstage als tariflich vorgesehen an
  • Jede Auszubildende verfügt über ein jährliches Fortbildungsbudget (z. B. 1000 Euro im Jahr)
  • Alle bekommen Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld
  • Sie zahlen mindestens nach Tarif oder besser
  • Sie legen Wert auf Teamzusammenhalt und stärken dieses Gefühl durch Praxisevents wie Betriebsausflüge, gemeinsames Frühstück in regelmäßigen Abständen, Weihnachtsfeier etc.
  • Zusatzleistungen wie betriebliche Vorsorge oder Leasing-Verträge (E-Bike) sind gern gesehene Goodies
  • Schwachen Schülern können Nachhilfestunden in Mathe o.Ä. eine große Hilfe sein, wenn die Praxis die Kosten dafür übernimmt
  • Wer besonders gut abschneidet im Zeugnis erhält einen Bonus


Sie werden sehen, wenn Sie ein bisschen erfinderisch sind und bereit sind, auch mal querzudenken, werden Sie in diesem Jahr vielleicht schneller fündig. Viel Glück dabei!

Dieser Beitrag stammt aus der Februarausgabe des kostenlosen Online-Newsletters ZFA exklusiv .

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