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Passive Immunisierung gegen das Coronavirus

Eine Studie, in der Hamster eine wichtige Nebenrolle spielen, führt möglicherweise zu einer Impfung gegen SARS-CoV-2. Die Hauptrolle spielen Antikörper.

Wenn Sie als MFA einen Impfstoff injizieren – egal ob Tot- oder Lebendimpfstoff – dann erhält Ihr Patient eine winzige Menge des Krankheitserregers. Sein Immunsystem wird aktiv, es bildet Antikörper.

Anders ist das bei einer passiven Impfung. Dann werden dem Körper bereits gebildete Antikörper gespritzt. Sie stammen von Menschen oder Tieren, die die Infektion bereits aktiv durchgemacht haben. Entweder erkrankten sie durch den Erreger oder sie wurden geimpft. In jedem Fall produzierten sie Antikörper.

Wirksame Antikörper wurden isoliert

Diese passive Immunisierung könnte ein Weg im Kampf gegen SARS-CoV-2 sein. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankung analysierten fast 600 verschiedene Antikörper von Patienten, die an COVID-19 erkrankt waren. Drei dieser Antikörper könnten sehr wirksam sein, um Menschen passiv zu immunisieren. An einem kleinen Tier hat diese Art der Impfung sich bereits bewährt: Hamster, die ähnlich wie Menschen anfällig für SARS-CoV-2 sind, blieben gesund, nachdem ihnen die Antikörper gespritzt worden waren.

Reicht der Grippeimpfstoff?

Der Durchbruch bei der Suche nach einer aktiven oder passiven Impfung gegen SARS-CoV-2 steht noch aus. Umso wichtiger ist, dass Risikopatienten wie Menschen ab 60, Schwangere und Patienten mit Vorerkrankungen sich gegen Influenza impfen lassen. Appellieren Sie an diese Patientengruppe, sich mit einer Grippeimpfung zu schützen. Das tun viele leider nicht. Das Robert Koch-Institut berichtet, dass sich während der Grippesaison 2014/2015 nur 40 Prozent der Altersgruppe 60 plus impfen ließen.

In den vergangenen Jahren blieben viele Grippeimpfstoffe liegen, weil sie weniger nachgefragt wurden als erhofft. In diesem Jahr fürchten Mediziner den umgekehrten Fall. Da viele Menschen sich gegen Grippe impfen lassen möchten, könnte der Impfstoff für die Risikopatienten knapp werden. Dem widerspricht das Bundesgesundheitsministerium. Es seien bislang 26 Millionen Impfdosen bestellt worden.

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