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Trend zum Aligner – Vorsicht vor Fernbehandlern!

Schöne gerade Zähne innerhalb kurzer Zeit und das nur mit Schienen? Die Werbung suggeriert dies und stellt die Therapie als einfache Korrektur dar. Das ist sie aber nicht, denn eine Zahnkorrektur ist niemals ein leichter Eingriff. BZÄK und KZBV positionieren sich eindeutig für die Sicherheit der Patienten.

Fernbehandlungen mittels Alignertherapien sind rechtlich und zahnmedizinisch bedenklich. Der Wunsch nach geraden Zähnen ist zwar nachvollziehbar, lässt sich aber nicht immer umsetzen, selbst wenn die Maßnahmen mithilfe digitaler Technik einfach und komplikationslos erscheinen. Die Zahnkorrektur mittels Schienentherapie ist ein Eingriff, der Risiken und ein hohes Maß an Fachwissen erfordert.
 

Prüfen Sie externe Anbieter genau

Verschiedene Anbieter von Aligner-Behandlungen bieten Zahnärzten Kooperation an. Seien Sie vorsichtig. Lassen Sie sich auf keinen Fall auf Anbieter ein, die Diagnostik-, Therapie- und Kontrollleistungen als Fernbehandlung anbieten und durchführen. Nach Ansicht der KZBV und BZÄK bestehen hier erhebliche rechtliche und zahnmedizinische Bedenken.

Wichtig: Therapieplanung, -überwachung und -betreuung durch nichtapprobierte Dienstleister sind nicht erlaubt.

Die fachliche Bewertung, Planung und Betreuung sind zahnärztliche Pflichten und nicht delegierbar. Zahnkorrekturen sind keine leichten Eingriffe, denn die Krafteinwirkung auf die Zähne kann enorm sein, die Reaktion des Gewebes (insbesondere bei Erwachsenen) kaum voraussehbar.
 

So gelingt die Aligner-Behandlung

Nicht jede Fehlstellung ist mit Alignern zu korrigieren und nicht jeder Zahnzustand lässt eine Alignertherapie zu. Eine umfassende Gesamtbefundung muss die Grundlage bilden.

Voraussetzung für eine Aligner-Behandlung ist die optimale Planung des Soll-Zustandes.

  1. Der Patient muss aktiv eingebunden werden, damit das Ziel der Therapie den Vorstellungen des Patienten entspricht.
  2. Für die gemeinsame Planung werden digitale Planungen vom Gesicht des Patienten erstellt.
  3. Mithilfe dieser Darstellungen werden Ist- und Soll-Zustand besprochen und mögliche Grenzen der Alignertherapie aufgezeigt.
     

Wichtig: Sie müssen gemäß Patientenrechtegesetz alle Punkte umfassend beraten, denn als medizinischer Laie steht der Patient unter ganz besonderem Schutz (Vorsicht Strafanzeige: So gehen Sie bei der Aufklärung auf Nummer sicher).
 

Langfristige Betreuung sorgt für Sicherheit

Legen Sie besonderes Augenmerk auf die Langzeitversorgung von Aligner-Patienten, denn es besteht das Risiko eines Rezidives. Nach der letzten Alignerschiene muss ein Retainer geklebt werden, der ein hohes Maß an Pflege erfordert. Klären Sie Ihre Patienten darüber auf, dass es bei mangelnder Pflege zu parodontalen Erkrankungen kommen kann.   

Eine Schienentherapie als Zahnkorrektur ist ein komplexer und lebenslanger Behandlungsfall, der die Mitarbeit des Patienten erfordert.

Hier finden Sie die Stellungnahme der KZBV und BZÄK zu Aligner-Behandlungen.

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