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Asthma: Weniger Fälle, sinkende Sterblichkeit

Im Jahr 2020 starben nur noch gut 30 Menschen in Deutschland an einem länger andauernden, schweren Asthmaanfall. Vor 30 Jahren waren es noch 10-mal so viele. Insgesamt nahm die Diagnose Asthma in den letzten 10 Jahren ab. Womit diese erfreuliche Entwicklung zu tun hat.

Asthma-Zahlen sind rückläufig

Seit dem Jahr 2013 sank die Neuerkrankungsrate bei Asthma um 30 %. Das legen Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey KiGGS nahe, die vor Kurzem auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) besprochen wurden. Diese Entwicklung überraschte auch viele Lungenfachärzte.

Dass das Vorkommen von Asthma bei Kindern und Jugendlichen nahezu gleich blieb, freute die Experten besonders. Professor Karl-Christian Bergmann von der Charité Berlin sagte: „Die Asthmaprävalenz bei Kindern und Jugendlichen liegt bei etwa 4 %, das entspricht etwa einer halben Million Betroffenen.“ Das sei sowohl in Ost- als auch Westdeutschland so und auch bezogen auf Alter und Geschlecht der Betroffenen. Insgesamt stagniert die Zahl der an Asthma Erkrankten.
 

Ursachen für die erfreuliche Entwicklung bei Kindern

Die Lungenspezialistinnen nannten als Ursache für die positive Entwicklung bei Kindern, dass schwangere Frauen heutzutage weniger häufig rauchten und Kinder insgesamt weniger Zigarettenrauch ausgesetzt sind. Einen Einfluss könnte auch haben, dass Kinder weniger Antibiotika einnehmen als noch vor einigen Jahren und dass sie weniger Atemwegsinfektionen haben. Der Rückgang in der Asthma-Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen verstärkte sich in den Pandemiejahren weiter. Das führten die Experten auf die Kontaktbeschränkungen zurück. 

 

Ursachen für den Rückgang der Asthma-Sterblichkeit bei Erwachsenen

Auch bei den Erwachsenen ist die Asthma-Prävalenz stabil. Sie liegt bei 5 %, das entspricht etwa 3,5 Millionen Patientinnen und Patienten in Deutschland. Auch bei dieser Zahl gibt es keine Unterschiede mehr zwischen West- und Ostdeutschland. Allerdings scheint schweres Asthma in Westdeutschland häufiger zu sein. Im gesamten Land leiden circa 625.000 Menschen unter einer schweren Form von Asthma.

Auch die Sterblichkeit bei Asthma-Patienten ist stark rückläufig. Das führen die Pneumologinnen auf neue Medikamente und Behandlungskonzepte zurück, z. B. auf eine verbesserte Basistherapie mit inhalativen Kortikosteroiden. Seit Anfang der 2000er Jahre stehen für die Asthma-Behandlung außerdem Biologika zur Verfügung.

Seit der Jahrhundertwende hat sich die Zahl der Todesfälle durch Asthma von etwa 3.000 pro Jahr auf 1.000 pro Jahr reduziert. An einem länger andauernden, schweren Asthma-Anfall (Status asthmaticus) starben 2020 10-mal weniger Menschen als 1998. Damals überlebten 355 Menschen einen solchen Anfall nicht. 

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