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Auffrischungsimpfungen mit Moderna und BioNTech: So bewahren Sie den Durchblick

Die begrenzten Bestellmengen des BioNTech-Impfstoffs Comirnaty führen dazu, dass Praxen jetzt pingelig mit ihm haushalten müssen. Über-30-Jährige sollen außerdem ihre Boosterimpfung mit Spikevax von Moderna statt mit Comirnaty bekommen, wodurch neuer Aufklärungsbedarf bei den Patienten entsteht. Viele Praxen stehen also aktuell vor der Herausforderung, die Auffrischungsimpfungen mit beiden Impfstoffen zu managen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Durchblick behalten und Ihren Impfalltag gut und stressfrei organisieren.

Mehr Effizienz beim Impfen durch festgelegte Impfzeiten

Planen Sie feste Impfzeiten ein oder veranstalten Sie sogar einen Impfsamstag. Dieser wird nicht nur seit dem 16.11.2021 besser vergütet (36 € pro Impfung), sondern kann auch werbetechnisch für Ihre Praxis sehr wirksam sein. Außerdem können Sie so „auf einen Schlag“ viele Ihrer Patienten impfen, die dann nicht mehr „zwischendurch“ in der Sprechstunde erscheinen. Die meisten Teams arbeiten effektiver und schneller, wenn sie sich auf eine Sache, also die Impfungen, konzentrieren können, ohne durch andere Tätigkeiten gestört zu werden.

Tipp: Läuten Sie Ihren Impftag mit einem netten Praxisfrühstück ein! Das sorgt für Motivation und gute Laune im Team.
 

Kommunizieren Sie Ihre Spielregeln auf der Praxiswebsite

Wenn Ihre Praxis bereits online Termine vergibt, können Sie Ihre Online-Terminvereinbarung auch für die Buchung von Impfterminen nutzen. Ihre Patienten müssen dann für einen Impftermin nicht mehr in der Praxis anrufen, sodass Ihr Telefon entlastet wird. Weisen Sie auf Ihrer Website unbedingt auf „die Spielregeln“ der Terminvergabe hin. So sollten Sie z. B. darüber informieren, wenn Sie priorisierte Gruppen oder nur Ihre praxiseigenen Patienten impfen. Außerdem sollten Sie bei der Terminvergabe bereits vermerken, wenn kein Anspruch auf einen bestimmten Impfstoff besteht.

Klären Sie Ihre Patienten auf. Viele Patienten sind durch die Medien, was den Moderna-Impfstoff betrifft, verunsichert. Sie können z. B. ein Aufklärungsmerkblatt erstellen, das Sie Ihren Patienten aushändigen oder eine entsprechende Information auf Ihrer Website veröffentlichen.

Überprüfen Sie vor jedem Impftag mithilfe der Patientenstatistik, wie viele angemeldete Patienten welchen Impfstoff bekommen. Sie können z. B. filtern, wie viele Impflinge unter 30 sind. So können Sie planen, wie viel BioNTech-Impfstoff Sie in jedem Fall benötigen.

Der Moderna-Impfstoff ist in der Durchstechflasche nach Entnahme der ersten Dosis 19 Stunden bei 2–25°C haltbar. Sie können die letzten Dosen also z. B. am Nachmittag einzeln entnehmen und die angebrochene Flasche über Nacht für den nächsten Impftag im Kühlschrank stehen lassen. So haben Sie keine Restdosen, die verimpft werden müssen. Notieren Sie unbedingt die Zeit der ersten Dosenentnahme auf der Flasche.

Jedem Teammitglied muss klar sein, wer welche Aufgabe übernimmt. Klären Sie z. B. vorab, wo die Abrechnung erfolgt, der Impfstoff festgelegt oder das Impfzertifikat ausgestellt wird.
 

Restdosen werden an kurzfristig verfügbare Patienten verimpft

Planen Sie gezielt Patienten für „Restdosen“ ein, also die Dosen, die am Ende eines Impftages übrigbleiben und verimpft werden müssen. Sie können z. B. Ihre impfwilligen Patienten ansprechen, ob Sie für eine Impfung auch kurzfristig zur Verfügung stehen – denn nichts ist lästiger, als nach Feierabend noch Patienten für übriggebliebene Impfdosen zu finden. Oft haben Patienten keine Zeit oder gehen einfach nicht ans Telefon. Lassen Sie sich die Uhrzeiten nennen, zu denen Patienten kurzfristig erreichbar sind. Ggf. können Sie dies auch automatisch über ein Kontaktformular auf Ihrer Website anbieten.
 

In der Ruhe liegt die Kraft

Planen Sie in jedem Fall genug Zeit für die Vorbereitung der Impfdosen ein. Das fachgerechte „Aufziehen“ erfordert Ruhe. Durch Hektik und Stress können schnell Fehler passieren (z. B. wird die falsche Dosis aufgezogen oder das Vial fällt herunter oder wird nicht entlüftet – bei Letzterem kann Ihnen der Impfstoff um die Ohren fliegen). Nutzen Sie deshalb immer das 4-Augen Prinzip, d.h. sowohl der „Aufziehende“ als auch die Impfende muss die Spritze auf Verunreinigungen und die korrekte Dosis kontrollieren.
 

Risiko- und Notfallmanagement: Schalten Sie Fehlerquellen aus und bereiten Sie sich auf den Notfall vor

Eliminieren Sie Ihre Fehlerquellen. Ein Impftag mit zwei unterschiedlichen Impfstoffen birgt immer die Gefahr der Verwechslung. Im Idealfall bestellen Sie also Ihre Patienten für die Impfung mit Spikevax oder Comirnaty an zwei unterschiedlichen Tagen ein. Was aber, wenn die Termine bereits stehen und Sie keine Zeit haben, um die Termine zu verschieben? Planen Sie direkt entweder zwei getrennte Impfstraßen oder sorgen Sie dafür, dass die Dosen sichtbar getrennt voneinander aufbewahrt werden (z. B. auf einem blauen und einem roten Tablett).

Planen Sie den Notfall. Obwohl ein anaphylaktischer Notfall bei den Auffrischungsimpfungen relativ unwahrscheinlich ist, muss jedem Teammitglied klar sein, was zu tun ist, wenn er eintritt. Planen Sie für jeden Impftag ein Notfallteam ein, also bestimmen Sie Kolleginnen und einen Arzt, die im Notfall feste Aufgaben übernehmen, sodass der „normale“ Betrieb weiterlaufen kann.

 

Wie viel von welchem Impfstoff?

Grundimmunisierung   Auffrischung  
1. 2. 3.  
BioNTech 0,3ml oder Moderna 0,5ml BioNTech 0,3ml oder Moderna 0,5ml BioNTech 0,3ml oder Moderna 0,25ml (Immunsupprimiert 0,5ml)  
AstraZeneca 0,5ml AstraZeneca 0,5ml BioNTech 0,3ml oder Moderna 0,25ml (Immunsupprimiert 0,5ml)  
AstraZeneca 0,5ml BioNTech 0,3ml oder Moderna 0,3ml BioNTech 0,3ml oder Moderna 0,25ml (Immunsupprimiert 0,5ml)  
Johnson & Johnson 0,5ml   BioNTech 0,3ml oder Moderna 0,5ml  

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