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Generationenkonflikte im Team – besonders die Jungen leiden

Alt gegen Jung und umgekehrt – leider ist das Alltag in vielen Praxisteams. Besonders belastet fühlt sich dadurch die Gen Z, wie eine aktuelle Studie aufzeigt. Doch es gibt Möglichkeiten, diesen Konflikten vorzubeugen.

Konflikte zwischen den Generationen gehören für viele junge Beschäftigte in Deutschland zum Arbeitsalltag. Besonders ausgeprägt sind diese Spannungen im Gesundheitswesen und in Erziehungsberufen. Somit sind auch viele Praxisteams von Generationenkonflikten betroffen. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport „Gen Z in der Arbeitswelt“, der sich umfassend mit der Situation der unter 30-Jährigen befasst. 
 

Junge Mitarbeitende stark belastet

Laut der Studie erleben 28 % der sogenannten Gen Z regelmäßig Generationenkonflikte im Job. Ein Viertel dieser jungen Menschen fühlt sich dadurch stark oder sehr stark belastet. Zum Vergleich: Über alle Altersgruppen hinweg berichten 23 % von solchen Konflikten, aber nur 18 % sehen darin eine große Belastung. Besonders häufig treffen diese Spannungen jüngere Beschäftigte in Teams, die mehrheitlich aus älteren Kolleginnen und Kollegen bestehen.

„Die Gen Z ist stärker durch Generationenkonflikte belastet“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Es ist wichtig für Arbeitgeber, Verständnis für die junge Generation zu entwickeln und gezielt ein gesundes Miteinander in der Belegschaft zu fördern. Das Erfolgsmodell der Zukunft sind generationengemischte Teams.“

Besonders brisant wird die Lage immer dann, wenn die Mehrheit eines Teams einer bestimmten Generation angehört. So erleben 44 % der jüngeren Mitarbeitenden Generationenkonflikte, die in eher älteren Teams arbeiten. In überwiegend jüngeren Teams berichten 28 % der Beschäftigten ab 50 Jahren von derartigen Auseinandersetzungen.

Generell ist im Gesundheitswesen der Anteil der Betroffenen besonders hoch: Hier berichten 30 % von Konflikten zwischen den Altersgruppen und damit so häufig wie in kaum einer anderen Branche. Diese Spannungen wirken sich direkt auf die Arbeitszufriedenheit aus: Wer von Generationenkonflikten verschont bleibt, ist deutlich zufriedener mit dem Job. Weitere wichtige Punkte für junge Beschäftigte: das Arbeitsklima, die Entwicklungsmöglichkeiten und der Gesundheitsschutz.
 

So funktionieren gemischte Teams 

Trotz der Herausforderungen liegt gerade in generationengemischten Teams ein enormes Potenzial. Ältere Mitarbeitende bringen Erfahrung, Ruhe und Routinen mit. Jüngere dagegen neue Perspektiven, digitales Wissen und hohe Motivation. Voraussetzung für ein gutes Miteinander ist vor allem eine offene Kommunikation und gegenseitige Wertschätzung der unterschiedlichen Stärken. Dazu gehören gegenseitiges Zuhören, Geduld, Flexibilität und das Verständnis, dass Arbeits- und Verhaltensweisen sich über die Jahre verändern. 
 

Gen Z arbeitet gesundheitsbewusst

Der Gesundheitsreport zeigt auch, dass die Gen Z anders mit ihrer Gesundheit umgeht als ältere Generationen. Nach den Erfahrungen der Pandemie ist sie vorsichtiger im Umgang mit Infekten, meldet sich eher krank, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. Gleichzeitig fühlen sich viele Junge unter Druck, trotz Krankheit zur Arbeit zu gehen. Laut dem DAK-Report hatten rund 65 % in den vergangenen 12 Monaten schon einmal krank gearbeitet. Dabei stand die Rücksichtnahme auf die Kolleginnen und Kollegen an erster Stelle (79 %), rund 36 % hatten Sorgen vor Nachteilen bei zu häufiger Krankmeldung.

Praxen, die dort mit einem guten betrieblichen Gesundheitsmanagement ansetzen, stärken nicht nur die Gesundheit ihrer Beschäftigten, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team. Wie Professor Volker Nürnberg, Mitherausgeber des DAK-Gesundheitsreports, betont: „Betriebliches Gesundheitsmanagement kann helfen, mit Vorurteilen aufzuräumen und einen konstruktiven Dialog zu führen, wie vor Ort ein gesundes und produktives Miteinander der Beschäftigten aller Altersgruppen entstehen kann.“

 

MT

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