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Herzinfarkt rechtzeitig erkennen

Kliniken berichten, dass die Zahl der Patienten in der Kardiologie zurzeit um bis zu 30 Prozent niedriger ist als vor der Corona-Pandemie. Doch es ist unwahrscheinlich, dass die Zahl der Herzinfarkte tatsächlich zurückgeht. Vielmehr zeichnet sich ein anderer Trend ab: Menschen mit dringenden Symptomen trauen sich nicht, den Notarzt zu rufen oder ins Krankenhaus zu fahren. Sie haben Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Stattdessen könnten diese Patienten bei Ihnen in der Arztpraxis anrufen oder persönlich erscheinen.

Wie erkenne ich einen Herzinfarkt? Diese Frage wird für Sie als MFA zurzeit relevant. Denn bei einem Herzinfarkt ist schnelle medizinische Hilfe absolut notwendig. Verständigen Sie sofort den Notruf oder Ihren Praxisinhaber, wenn Sie diesen Verdacht hegen.

Allerdings ist ein Herzinfarkt nicht immer eindeutig zu erkennen. Manche Menschen haben kaum Beschwerden. Es ist sogar möglich, dass gar keine Symptome auftreten. Dann spricht die Medizin von einem „stillen“ Herzinfarkt. Anders ist das bei Patienten, die seit Jahren wegen einer Erkrankung der Herzkranzgefäße bei Ihnen in Behandlung sind. Bei ihnen liegt der Verdacht auf Herzinfarkt nahe.

Typische Symptome

Dies sind die Symptome eines Herzinfarkts:

  • Stechende Schmerzen in der Brust (Angina Pectoris). Da mehrere Herzkranzgefäße verengt sind, wird ein Teil des Herzmuskels nicht mehr mit Blut und Sauerstoff versorgt.
  • Die Brustschmerzen dauern länger als fünf Minuten und bessern sich auch nicht im Ruhezustand.
  • Die Schmerzen strahlen in den rechten oder linken Arm, Rücken, Nacken, Hals, Kiefer und Oberbauch aus.
  • Atemnot
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kalter Schweiß bis zur Todesangst


Vor allem bei Frauen sind die Anzeichen eines Herzinfarkts häufig nicht so ausgeprägt wie bei Männern. Daher haben sie ein höheres Risiko, dass der Infarkt übersehen wird.

Erste Hilfe

Sollte es sich tatsächlich um einen Infarkt handeln, können Sie bis zum Eintreffen des Arztes oder Notarztes viel tun: Beruhigen Sie den Patienten. Bitten Sie ihn oder Angehörige, die Kleidung zu lockern und das Fenster zu öffnen, um frische Luft zu atmen. Die beste Position ist, mit leicht erhobenem Oberkörper auf dem Rücken zu liegen. So wird das Herz entlastet. Sollten Atmung und Herzschlag aussetzen, ist eine Wiederbelebung notwendig.

Informationen für Ihre Patienten

Falls Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen Sie fragen, ob sie ein erhöhtes Risiko haben, sich mit Sars-CoV-2 zu infizieren, können Sie auf die Informationen des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. verweisen. Dort geht es u.a. darum, wie Herz-Kreislauf-Patienten sich schützen können.

Die Deutsche Herzstiftung hat einen Herzinfarkt-Risikotest online gestellt. Er wendet sich an Menschen, bei denen bisher keine Gefäßerkrankung diagnostiziert wurde.

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