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Kinder- und Jugendärzte appellieren an 12- bis 17-Jährige, sich impfen zu lassen

Die Corona-Lage hat sich in Deutschland in den vergangenen Wochen nicht stark verändert, die Gesamtinzidenz liegt bei 73 (Stand 18.10.2021). Sorge bereiten hingegen die hohen Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen. Damit sich Home-Schooling und Einsamkeit nicht wiederholen, raten Kinder- und Jugendärzte dringend zur Impfung der 12- bis 17-Jährigen. Auch ein Impfstoff für jüngere Kinder zeichnet sich ab.

In der Gruppe der 10- bis 14-Jährigen liegt die Inzidenz aktuell bei 174 – so hoch wie in keiner anderen Altersgruppe. Der Deutsche Lehrerverband beobachtet zurzeit Coronaausbrüche an den Schulen, wie es sie noch nie gegeben hat. Und der Winter, in dem Jugendliche sich viel in geschlossenen Räumen aufhalten, kommt erst noch.
 

Dringliches Werben für die Impfung

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) ruft Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren daher eindringlich dazu auf, sich impfen zu lassen. Es gebe inzwischen Daten von mehr als 10 Millionen Kindern und Jugendlichen über 12 Jahren, die geimpft wurden und die Impfung gut vertragen hätten. Deshalb werben die Kinder- und Jugendärzte für die Impfung so dringlich wie bei Erwachsenen. Die Risiko-Nutzen-Abwägung spreche eindeutig dafür.
 

Für Schulschließungen würden Kinder einen hohen Preis zahlen

Schon im vergangenen September hat die DGKJ gemahnt, dass Kitas und Schulen offen bleiben sollten. Sie zu schließen sei kein geeignetes Mittel mehr, um die Pandemie zu bekämpfen. Kinder zahlten auf lange Sicht einen hohen Preis, wenn sie wieder in die Isolation müssten. Wichtig sei, dass Erzieherinnen und Lehrer sich impfen lassen. Auch müsse in den Bildungseinrichtungen regelmäßig getestet werden.
 

Impfstoff für 5- bis 11-Jährige ist in Sicht

Biontech/Pfizer hat inzwischen bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA Daten für die Impfung von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren eingereicht. 2.268 Kinder nahmen an der Studie teil, sie hätten den Impfstoff gut vertragen. Es ist der gleiche Impfstoff wie für Erwachsene, allerdings in einer deutlich geringeren Dosierung. Schwere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet damit, dass die EMA den Impfstoff Anfang des Jahres 2022 zulässt. Wie bei Impfungen für Jugendliche und Schwangere ist davon auszugehen, dass die STIKO die Impfung der Kinder zunächst nicht empfehlen wird, da die Datenlage noch nicht viel über Nebenwirkungen aussagt. Dennoch können Eltern ihre Kinder dem Kinderarzt vorstellen, um sie impfen zu lassen. In Bezug auf Haftungsansprüche sind impfende Ärzte auf der sicheren Seite, da der Staat haftet.

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