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Mehr Hilfe und Verständnis: Neue Endometriose-Leitlinie erschienen

Rund 340.000 Frauen und Mädchen leiden in Deutschland unter Endometriose. Für diese gynäkologische Erkrankung ist nun eine neue Leitlinie erschienen, die zahlreiche aktuelle Anpassungen enthält.

Endometriose ist eine chronische, oft schmerzhafte Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst, z. B. an den Eierstöcken, am Darm oder im Bauchraum. Viele Betroffene leiden unter starken Regelschmerzen, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, Verdauungsproblemen oder unerfülltem Kinderwunsch. Trotz der weiten Verbreitung wird die Krankheit häufig spät erkannt und unterschätzt.

Die neue Leitlinie ersetzt die bisherige Fassung von 2020 und bringt viele Änderungen mit sich. Viele Punkte wurden verdeutlicht, verständlicher formuliert oder komplett neu aufgenommen. In Zukunft soll die Leitlinie laufend überarbeitet werden, sobald neue, wichtige Erkenntnisse vorliegen. 

Überarbeitete Diagnoseempfehlungen

Ein zentrales Ziel der neuen Leitlinie ist es, die Diagnose von Endometriose möglichst präzise und zugleich schonend zu gestalten. Die vaginale Sonografie soll noch häufiger eingesetzt werden. Sie kann in vielen Fällen die bisher häufig eingesetzte Bauchspiegelung (Laparoskopie) ersetzen. Diese soll nur noch erfolgen, wenn auf anderem Weg keine eindeutige Diagnose erfolgen kann oder wenn ohnehin eine Operation angesetzt ist. 

Auch die Magnetresonanztomografie (MRT) wird in bestimmten Situationen empfohlen, z. B. bei unklaren Beschwerden oder zur OP-Vorbereitung. 

Therapie mit Fokus auf die Einzelne

Die Behandlung der Patientinnen soll zukünftig möglichst individuell gestaltet werden, von pauschalen Lösungen wird abgeraten. Welche Therapie die richtige ist, sollte sich nach den Symptomen, dem Alter, einem eventuellen Kinderwunsch und der jeweiligen Lebenssituation richten. Ziel ist es, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. 

Hormontherapien bleiben ein wichtiger Bestandteil. Gestagene gelten weiterhin als Mittel der ersten Wahl, während Kombi-Präparate (wie Antibabypillen) bei guter Verträglichkeit als Alternative möglich sind. 

Ein großer Fortschritt ist die stärkere Berücksichtigung der Schmerztherapie. Zum ersten Mal wird sie als eigener Bereich ausführlich behandelt. Die Leitlinie unterscheidet zwischen körperlich und zentral verursachten Schmerzen und empfiehlt einen umfassenden Behandlungsansatz. Zu so einem multimodalen Konzept gehören nicht nur Medikamente, sondern auch Bewegungstherapie, psychologische Unterstützung und Aufklärung.

Individuelle OP-Entscheidung

Auch bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation sollen die individuellen Faktoren der Patientin einbezogen werden. Grundsätzlich werden operative Eingriffe nicht mehr pauschal empfohlen, sondern nur bei medizinischer Notwendigkeit, beispielsweise bei starken Beschwerden oder unerfülltem Kinderwunsch. Eingriffe sollten möglichst in spezialisierten Endometriosezentren durchgeführt werden, vor allem wenn tiefe Endometrioseherde oder Darmbeteiligung vorliegen.

Berücksichtigung alternativer Behandlungsansätze und der Psyche

Erstmals berücksichtigt die Leitlinie auch ergänzende, fachgerechte Therapieansätze wie Akupunktur, Yoga, Pflanzenheilkunde oder Ernährungstherapie, sofern sie fachgerecht durchgeführt werden. 

Besonders erfreulich ist, dass die neue Leitlinie erstmals auch die seelischen Belastungen durch Endometriose ausdrücklich benennt. Psychologische Begleitung bei ausgeprägtem Leidensdruck wird klar empfohlen. Zudem werden Selbsthilfegruppen und Patientinnenorganisationen als wichtiger Bestandteil der Versorgung hervorgehoben. Der Austausch mit anderen Betroffenen und das gemeinsame Engagement können dabei helfen, mit der Krankheit besser umzugehen.

MT

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