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Nein sagen, ohne zu verletzen

Im Praxisalltag müssen täglich viele Entscheidungen getroffen werden. Dazu gehört auch, dass man als Praxismanagerin Nein sagen muss. Warum das wichtig ist und wie es Ihnen gelingt, ohne Ihre Teamkolleginnen vor den Kopf zu stoßen, verraten wir Ihnen hier.

Nein zu sagen fällt vielen Menschen schwer. Kein Wunder, mit einem Nein können wir Menschen vor den Kopf stoßen, sie verletzen, enttäuschen. Und aus lauter Angst vor unguter Stimmung oder dass wir nicht mehr gemocht werden, verpacken wir unser „Nein“ dann gerne in umständlichen Sätzen, schlängeln uns irgendwie durch und hoffen, dass unser Gegenüber unser Nein schon durchhören wird. Tut er oder sie aber meistens nicht.

Dabei ist es gerade als Praxismanagerin mit großer Verantwortung wichtig, einen klaren Standpunkt zu haben, eine eindeutige Richtung vorzugeben. Und dazu gehört auch, Nein sagen zu können. Das mag in dem Moment nicht immer angenehm sein, langfristig führt es aber zu klareren Strukturen in der Praxis und damit zu einer besseren Stimmung im Team.
 

Deshalb ist Nein sagen für eine Praxismanagerin so wichtig

Ein klares „Nein“ ist also nichts Schlechtes, im Gegenteil. Ein Nein an der richtigen Stelle, im richtigen Ton und in der richtigen Situation vorgebracht, verbessert das Praxisklima nachhaltig. Gleichzeitig stärken Sie Ihre Position als Praxismanagerin und verschaffen sich Respekt, weil das ganze Team einschließlich Praxisinhaber merkt, dass auf Ihre Entscheidungen Verlass ist.

 

Wie also kann man Nein sagen, ohne die Teamkolleginnen zu verletzen?

  • Keine Angst vor dem Neinsagen
    Wer als Praxismanagerin seinen Job gut machen möchte, muss Nein sagen können. Nur so können Sie Ihren Aufgaben und Ihrer Verantwortung gerecht werden. Und nur so werden Sie von ihren Kolleginnen ernst genommen. Denken Sie also immer daran: Das Nein gehört auch zu Ihrem Job.
     
  • Machen Sie sich selbst ein klares Bild
    Verschaffen Sie sich selbst einen guten Überblick über das jeweilige Thema und machen Sie sich ein klares Bild. Denn um Entscheidungen treffen zu können, müssen Sie gut informiert sein. So können Sie Ihre Position später fundiert begründen und wissen, dass Sie „richtig“ handeln.
     
  • Antworten Sie nicht sofort
    Nicht immer haben Sie Zeit, sich zu einem Thema vorab eine Meinung zu bilden. Wenn eine Teamkollegin mit einem Anliegen oder einer Frage zu Ihnen kommt, auf die Sie nicht gleich eine Antwort haben, erbitten Sie sich etwas Zeit: Sie müssen nicht sofort antworten. Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt auf die Kollegin zugehen, kann sie ein Nein zudem eher akzeptieren, weil sie weiß, dass Sie wohlüberlegt antworten.
     
  • Begründen Sie Ihr Nein
    Wenn Sie Ihren Kolleginnen eine kurze Begründung liefern, die verständlich und klar ist, lässt sich ein Nein leichter annehmen. Hilfreich sind Formulierungen wie: „… deshalb geht es jetzt nicht“, „… aus diesem Grund kann ich es nicht tun“, oder „… darum ist es nicht machbar“. Wechseln Sie anschließend das Thema und entschuldigen oder rechtfertigen Sie sich nicht weiter. Vermeiden Sie Sätze wie „Bitte sei mir nicht böse“, oder „Ich hätte es wirklich gerne gemacht, aber …“, solche Formulierungen heben ein sachliches Gespräch schnell auf eine emotionale Ebene und da gehört es nicht hin.
     
  • Achten Sie auf Ihre Körpersprache
    Wenn es Ihnen schwerfällt, in manchen Situationen Nein zu sagen, achten Sie bewusst auf Ihren Körper: mit aufrechter Haltung – Kopf hoch, Brust raus –Augenkontakt halten und mit fester Stimme sprechen. So wird Ihr Gegenüber das Nein eher akzeptieren können und nicht heimlich darauf hoffen, Sie nochmals umstimmen zu können.
     
  • Bleiben Sie freundlich
    Der Ton macht die Musik, heißt es im Volksmund. Bleiben Sie daher freundlich, aber bestimmt. Denken Sie daran: Ein Nein ist in den wenigsten Fällen etwas Schlechtes, sondern basiert auf einer begründeten Entscheidung, die gut fürs ganze Praxisteam und die Praxis ist. Sie brauchen daher keinen strengeren Ton anschlagen.
     
  • Bieten Sie eine Alternative, wenn möglich
    Wenn Sie merken, dass Ihr Gegenüber das Nein schwer annehmen kann, bieten Sie, wenn möglich, einen Gegenvorschlag an: Manchmal gibt es Alternativen, wie der Fragende sein Anliegen lösen kann. Vielleicht finden Sie auch gemeinsam einen anderen Weg. So fühlt sich Ihr Gegenüber besser verstanden.
     
  • Vermeiden Sie Schuldgefühle
    Trotz allem Bemühen kann es vorkommen, dass Ihr Nein nicht gut ankommt. Bleiben Sie möglichst entspannt und konzentrieren Sie sich auf die sachlichen Gründe, weshalb Sie Nein gesagt haben. Grübeln Sie im Nachhinein nicht zu viel über die Entscheidung und die möglicherweise enttäuschte Reaktion Ihrer Teamkolleginnen. Sie handeln hier schließlich nicht als Freundin, sondern als verantwortungsbewusste Praxismanagerin.
     
  • Auch mal Ja sagen
    In manchen Situationen kann es angebracht sein, dass ein hartes Nein überdacht wird, dass Zwischenlösungen möglich sind oder sich Sachverhalte verändern. Wenn es gute Gründe für eine Umstimmung gibt, darf aus dem Nein auch wieder ein Ja werden.

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