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Pollenalarm – was Allergikern hilft

Was Allergiker seit Neujahr fühlen, haben Experten jetzt bestätigt: Die Pollensaison 2023 begann bereits am milden Silvestertag. Nur im November registrieren die Fachleute von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst eine pollenfreie Zeit. Schuld ist der Klimawandel. Einiges können Betroffene dennoch tun, damit es ihnen besser geht.

Wenn die Nase läuft, die Augen jucken oder tränen, man ständig niesen muss und man sich erschöpft fühlt, liegt der Verdacht auf ein allergisches Geschehen nahe. Die Beschwerden resultieren aus einer Überreaktion gegen eigentlich harmlose Pollen. Den Begriff „Heuschnupfen“ hören Allergologen ungern, weil er die Symptomatik verharmlost. Treffender ist von allergischer Rhinitis zu sprechen. Allergien und deren Folgeerkrankungen nehmen seit rund 50 Jahren weltweit zu. Neben genetischen und weiteren Faktoren wird der Klimawandel dafür verantwortlich gemacht.
 

Symptome abklären und Immunsystem trainieren

Allergische Beschwerden sollten in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. Für die Akutbehandlung werden beispielsweise Nasensprays, Augentropfen und Antihistaminika eingesetzt. Sind die Allergieauslöser bekannt, kann eine Hyposensibilisierung begonnen werden. Diese trainiert das Immunsystem mit kleinsten Dosen, so dass sich der Körper daran gewöhnt und keine oder nur noch wenige Symptome zeigt. Wer sein Immunsystem mit entzündungshemmenden und antiallergischen Lebensmitteln unterstützen möchte, kann folgende einsetzen:

  • Ananas
  • Apfelsinen (ungespritzt)
  • Chilis, auch Peperoni
  • Ingwer
  • Kiwi
  • Knoblauch
  • Kurkuma
  • Meerrettich
  • Zwiebel
     

Starke Muskeln, starkes Immunsystem, sind Fitnesstrainer überzeugt. Bewegung und moderater Sport bewirken viele positive Effekte – auch für Allergiker. Ob Laufen, Radfahren, Krafttraining, Schwimmen, Tanzen oder Spazieren. Bei großer Pollenbelastung sollten Trainingseinheiten im Freien allerdings vermieden werden.
 

Kostenlos informieren und sich auf Belastungen einstellen

Aktuell flogen vor allem Pollen von Hasel und Erle durch die Lüfte. Eibenpollen stehen schon in den Startlöchern. Experten der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst messen dafür an zahlreichen Pollenmessstationen bundesweit, welche und wie viele Pollen unterwegs sind. Betroffene können einen kostenlosen Newsletter abonnieren oder die Pollen-APP installieren. Diese sagt den Pollenflug voraus und gibt bei Eingabe von Allergiesymptomen eine individuelle personalisierte Belastungsvorhersage.
 

Verreisen und/oder allergiefreundlich leben

Früher wurde Betroffenen empfohlen, in der Pollensaison ans Meer oder ins Gebirge zu verreisen. Bei einer fast ganzjährigen Pollenbelastung ist das nicht praktikabel. Es ist jedoch möglich, sich das Leben etwas angenehmer zu gestalten. Die gemeinnützige Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) hat seit 2006 Tausende allergikerfreundliche (z. B. hautverträglich oder parfümfrei) Produkte und Dienstleistungen mit dem ECARF-Siegel ausgezeichnet. Dabei werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt. Klimafreundliches Bauen, insbesondere Begrünung städtischer Flächen, ist ebenfalls ein Trend, der stark im Kommen ist.
 

Was bringen Nasenspülungen?

Yogis praktizieren seit Jahrtausenden Nasenspülungen mit isotonischer Kochsalzlösung. Wie das Zähneputzen können diese täglich durchgeführt werden. Kann die Nase wieder frei atmen, steigert das das Wohlbefinden. Zudem werden Stirn- und Augenbereich entspannt. Kopfschmerzen können gelindert werden. Die yogische Nasendusche, auch Jala Neti genannt, hilft auch bei Allergien. Sie fördert einen klaren Geist und bessert die Konzentration. Was man über Nasenspülungen wissen sollte, erklärt eine Hals-Nasen-Ohren-Ärztin hier. Die Durchführung demonstriert eine Yoga-Lehrerin hier. Schon etwas älter sind Tests der Stiftung Warentest für Nasenduschen. Dabei kam heraus: Nur 4 von 10 Geräten waren empfehlenswert. Wer sie nutzt, sollte sie nach Gebrauch reinigen und desinfizieren.

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