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SARS-CoV-2: Ärztepräsident fordert Schnelltests

Personen, die sich auf SARS-CoV-2 testen lassen, müssen zum Teil lange auf das Ergebnis warten. Um das zu ändern, fordert Ärztepräsident Dr. Klaus Reinhardt Schnelltests.

Warteschlangen an den Flughäfen, handschriftlich ausgefüllte Papierbögen, tagelanges Warten: Angesichts der Flut von SARS-CoV-2-Tests gerät die Teststrategie der Bundesregierung an ihre Grenzen.Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, fordert, dass damit Schluss ist: „Ich bin sehr dafür, dass wir von den PCR-Tests wegkommen, die sehr lange dauern und bei denen die Patienten später noch mal aufwendig kontaktiert werden müssen.“ Die Schnelltests seien zwar nicht ganz so exakt, dafür aber in der Handhabung praktikabler.

PCR-Test und Schnelltest im Vergleich

Der Polymerase-Kettenreaktion-Test (PCR-Test) ist ein Standard, der zum Beispiel bei Vaterschaftstests angewandt wird. Beim PCR-Test auf SARS-CoV-2 wird das Erbmaterial des Virus nach einem Nasen-Rachen-Abstrich vervielfältigt, erhitzt, gekühlt und unter Strom gesetzt. Dieses molekulare Verfahren dauert vier bis fünf Stunden. Das ist lang, dafür aber recht genau. Das Robert-Koch-Institut berichtet, dass virales Erbmaterial selbst 42 Tage nach Symptombeginn nachgewiesen werden konnte.

Schnelltests funktionieren ganz anders. Sie suchen nicht nach Erbmaterial, sondern nach Antikörpern. Die entstehen bei der Virusinfektion allerdings erst nach einigen Tagen oder sogar Wochen. So kann es passieren, dass ein Schnelltest ein negatives Ergebnis anzeigt, obwohl die getestete Person SARS-CoV-2 positiv ist. Dann war die Zeit für den erkrankten Organismus zu kurz, um Antikörper zu bilden. Deshalb empfiehlt das Robert-Koch-Institut Schnelltests nicht für die Akutdiagnostik.

Suche nach guten Schnelltests

Bereits zugelassene Schnelltests sind knapp. Auch stecken sie noch in der Entwicklung. Die Uniklinik Köln forscht als eine von vielen weltweit. „Unser Ziel ist ein schnelles, preiswertes und vor allem praxistaugliches Corona-Testverfahren, welches sich ohne aufwändige Laborgeräte flächendeckend vor Ort einsetzen lässt, aber in Sachen Sensitivität und Spezifität mit dem derzeitigen Goldstandard schritthalten kann“, sagt Projektleiter Prof. Schermer. Das Testergebnis soll entweder anhand einer Bande auf einem Teststreifen oder durch einen Farbumschlag sichtbar werden. Die Zeit für einen Test veranschlagt Schermer auf maximal 60 Minuten. 

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