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Sommer, Sonne, Krankheitszeit? An Reiseimpfungen denken!

Auch, wenn die meisten Menschen bei den Gedanken an ihren nächsten Urlaub eher Schöneres im Sinn haben – bei Reisen in manche Regionen der Welt können bestimmte Impfungen Ihre Patientinnen und Patienten vor schweren Erkrankungen schützen. Dabei spielt auch die generelle Ansicht zum Impfen eine Rolle.

Die Einstellung zum Impfen hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert. Das fand eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa Consulere im Auftrag der AOK Hessen heraus, wie die Krankenkasse in einer Pressemitteilung bekannt gibt. 
 

Ausschläge in beide Richtungen

Während 46 % der Befragten angaben, ihre Haltung nicht verändert zu haben, ist ein Viertel skeptischer geworden, 15 % davon sogar deutlich. Gleichzeitig steht ein weiteres Viertel dem Thema Impfungen inzwischen positiver gegenüber, wobei 13 % angeben, deutlich positiver eingestellt zu sein. Diese gegensätzlichen Entwicklungen könnten langfristige Auswirkungen auf die Impfbereitschaft haben. Besonders auffällig ist, dass Frauen mit 30 % etwas skeptischer sind als Männer mit 25 %. Auch der sozioökonomische Status spielt eine Rolle: Menschen mit höherem Status (40 %) sind Impfungen gegenüber deutlich positiver eingestellt als Personen mit niedrigem Status (24 %).
 

Gründe für Impfskepsis

Gründe für Impfskepsis sind laut Dr. Christoph-Gerard Stein von der AOK Hessen meist Zweifel an der Wirksamkeit von Impfungen und die Angst vor Impfschäden. Er sieht es kritisch, dass viele Menschen offizielle Informationen von Institutionen wie der Ständigen Impfkommission (Stiko) oder dem Tropeninstitut kaum nutzen und oft nicht genau wissen, was bei einer Impfung im Körper geschieht. 
 

Reisezeit = Impfzeit

Jetzt ist es höchste Zeit für diejenigen Patientinnen und Patienten, die eine Sommerreise machen, an nötige Impfungen zu denken. Durch Aushänge im Wartezimmer und direkte Ansprache können Sie daran erinnern. Für Impfungen, welche nicht in Ihrer Praxis durchgeführt werden können, haben Sie im besten Fall die Kontakte zu den richtigen Anlaufstellen griffbereit. 

  • FSME (Frühsommer-Meningitis)
    Um sich über Zeckenbisse mit FSME anzustecken, reicht eine Reise in innerdeutsche Risikogebiete wie z. B. Bayern oder Baden-Württemberg. Aber auch europäische Ziele wie Tschechien, das Baltikum oder Teile Skandinaviens sind betroffen. Zur Grundimmunisierung sind 3 Impfungen nötig, ein gewisser Schutz besteht jedoch schon ab der ersten Impfung. 
  • Grippe (Influenza)
    Auch wenn bei uns die klassische Grippesaison vorbei ist - auf Fernreisen kann man sich trotzdem anstecken, da sie immer irgendwo auf der Welt grassiert. Vor allem Ältere und Vorerkrankte sollten sich impfen lassen, da es Hinweise gibt, dass nach einer schweren Grippeinfektion das Herzinfarkt- sowie das Schlaganfallrisiko signifikant steigen kann. 
  • Hepatitis A
    Empfohlen für Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard, besonders in Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika sowie Osteuropa. Geimpft wird eine erste Dosis mindestens 2 Wochen vor Abreise, eine zweite Dosis für Langzeitschutz nach 6 bis 12 Monaten.
  • Hepatitis B
    Wichtig für Langzeitaufenthalte in Risikogebieten, Reisende mit engem Kontakt zur lokalen Bevölkerung oder bei medizinischer Versorgung im Ausland. Für den vollständigen Schutz sind 3 Impfdosen notwendig. 
  • Typhus
    Die Erkrankung ist immer noch verbreitet in Gebieten wie Südostasien, Indien oder Afrika und wird vor allem durch mangelnde Hygiene übertragen. Impfempfehlung: Entweder als Einmalgabe durch Injektionsimpfstoff oder als Schluckimpfung mittels Kapseln. 
  • Tollwut (Rabies)
    In Gegenden wie Indien, Thailand oder Indonesien besteht die Gefahr, sich mit der Tollwut zu infizieren. Besonders Campingreisende, Wanderer oder Radfahrer sind gefährdet. Die Impfung erfolgt in 3 Dosen innerhalb von 4 Wochen.
  • Gelbfieber
    In einigen Ländern Afrikas und Südamerikas handelt es sich um eine Pflichtimpfung. Eine einmalige Dosis reicht für lebenslangen Schutz. 
  • Japanische Enzephalitis
    Besonders bei Aufenthalten während der Regenzeit in ländlichen Regionen Ost- und Südostasiens empfohlen. Vorgesehen sind 2 Impfdosen im Abstand von 28 Tagen. 
  • Meningokokken
    Empfohlen für Reisen in Länder mit erhöhtem Risiko wie z. B. die Sahelzone in Afrika während der Trockenzeit. Wichtig: Es besteht Impfpflicht für die Pilgerfahrt nach Mekka (Haddsch). Nötig ist eine Impfdosis mindestens 10 Tage vor der Einreise. 
     

Weitere Informationen zu Reiseimpfungen finden Sie u. a. beim Robert-Koch-Institut (RKI). 

 

MT

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