Studie belegt: Patienten wissen Ihren Einsatz sehr zu schätzen
Die Patienten bescheinigen den niedergelassenen Ärzten und ihren Teams zu 91 % eine gute oder sehr gute fachliche Kompetenz. 90 % haben hohes Vertrauen in ihre Arztpraxen. So die Forschungsgruppe Wahlen, die im Auftrag der KBV 6.193 zufällig ausgewählte Bürger befragte. „Die Ergebnisse der Befragung zeigen eindrucksvoll, wie leistungsfähig die ambulante Versorgung in den Praxen der Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten sowie ihrer Teams ist“, resümierte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Dies sind einzelne Ergebnisse aus der Studie:
- Die Patienten haben Sorge, Sie zu verlieren. 16 % bezeichnen den Personalmangel als ihre größte Sorge im Bezug auf das Gesundheitswesen. 9 % fürchten den Ärztemangel.
- Den Patienten ist bewusst geworden, wie wichtig Impfungen sind – nicht nur gegen COVID-19. Auch bei Influenza und Pneumokokken-Impfungen stieg die Nachfrage. 2020 ließen sich 3,8 Millionen Versicherte mehr gegen Grippe impfen als im Jahr zuvor.
- Die Videosprechstunden werden akzeptiert. Die Hälfte der Patienten nutzt sie bereits oder würde sie nutzen. Vor allem junge Menschen in Großstädten ziehen das Gespräch am Bildschirm dem persönlichen Besuch in der Praxis vor. Ältere Patienten auf dem Land hingegen sind nicht so sehr von der Videosprechstunde überzeugt.
- Insgesamt ging die Zahl der Praxisbesuche um 5 % zurück. Das mag während der Pandemie paradox wirken. Grund ist offenbar die relativ niedrige Zahl von Erkältungs- und Grippeerkrankungen. Sie konnten sich dank der Hygienemaßnahmen gegen das Coronavirus weniger gut ausbreiten. Chronisch Kranke wurden genauso oft und zuverlässig behandelt wie immer.
- Außerdem zeigte sich, dass sich Ihr Praxismanagement durch die Maßnahmen während der Pandemie deutlich verbessert haben muss. Denn die Patienten sitzen weniger im Wartezimmer. In der Versichertenbefragung aus dem Vorjahr gaben noch 26 % der Patienten an, dass sie länger als 30 Minuten warten mussten. Jetzt waren es nur noch 15 %. Weitere 15 % mussten überhaupt nicht warten – ein absoluter Rekordwert.
Patienten wünschen sich mehr Privatsphäre am Empfang
Ein Wert könnte Sie jedoch zum Nachdenken bringen: Nur 21 % der Patienten betrachten die Privatsphäre am Empfang als sehr gut, 33 % halten sie für gut. Das bedeutet, dass insgesamt 46 % der Versicherten sich am Empfang anderen Patienten, die mithören könnten, ausgesetzt fühlen. Das zu ändern ist je nach Praxisräumen sicher keine leichte Aufgabe. Doch manchmal hilft es schon, die Stimme bei bestimmten Situationen zu senken oder mit schwerhörigen Patienten einen separaten Raum aufzusuchen. Vielleicht ist dies ja ein Thema für Ihr nächstes Praxismeeting?
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