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Aktuelle Studie: Viele MFAs sind hohem Stress ausgesetzt

Bereits seit dem Jahr 2015 beschäftigen sich Forscher des Instituts für Arbeit-, Sozial- und Umweltmedizin der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit den psychosozialen Arbeitsbedingungen von Medizinischen Fachangestellten.

In einer Studie wurde untersucht, was den Arbeitsalltag von MFAs besonders belastend macht, aber auch, welche Bereiche ihrer Tätigkeit sie als  besonders positiv und motivierend erleben. Das Ergebnis: Insgesamt ist das Stress-Level unter MFAs außerordentlich hoch. Drei von vier MFAs stehen  unter Stress.

Das sind die häufigsten Stressfaktoren

  • Großer Zeitdruck bei hohem Patientenaufkommen
  • Häufige unerwartete Unterbrechungen (Anliegen der Ärzte, Notfallpatienten, Technikprobleme, fehlende Materialien)
  • Zwischenmenschliche Probleme im Team und auch mit dem Chef/der Chefin
  • Zu wenig Anerkennung und Wertschätzung vom Vorgesetzten und von den Kolleginnen
  • Zu geringe Würdigung ihres Berufes von Außenstehenden und der Gesellschaft
  • Zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten
  • Arbeitsplatzsicherheit ist nicht immer gewährleistet
  • Zu niedriges Gehalt

 

Fazit: MFAs haben laut Studie genauso viel Stress wie andere Berufsgruppen in medizinischen Berufen,
z. B. Ärzte und Pflegepersonal.

Was MFAs als positiv und motivierend erleben

So, wie eine schlechte Beziehung zu Kollegen und/oder Vorgesetzten zum Stressauslöser wird, empfinden MFAs umgekehrt ein gutes Teamklima und  ein gutes Verhältnis zum Chef als sehr belohnend. Als besonders positiv und motivierend bewerten MFAs den jahrelangen vertrauensvollen  Kontakt mit ihren Stammpatienten.

Mögliche Lösungsansätze zum Stressabbau

An den Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens wie hohes Patientenaufkommen und damit verbundene hohe Arbeitslast ist kurzfristig nichts zu  ändern, so die Forscher. Ansatzpunkte, um Stress abzubauen, können deshalb nur ganz individuell in jeder Praxis selbst gefunden werden.

Folgende Bereiche sollte jedes Praxisteam selbstkritisch unter die Lupe nehmen und bei Bedarf Änderungen vornehmen:
 

  • Praxisorganisation und Prozessabläufe
  • Ausgewogene Verteilung der Aufgaben im Praxisteam
  • Regelmäßige Teambesprechungen, in denen gemeinsame Lösungen für Probleme gefunden werden
  • Förderung des Teamzusammenhalts
  • Mehr Anerkennung durch Ärzte, Praxismanagerin, QMB in Form von positivem Feedback
  • Auslegen von Informationsmaterial im Wartezimmer über die Arbeit von MFAs, um die gesellschaftliche Anerkennung der Berufsgruppe MFA  auch nach außen zu erhöhen
  • Weiterbildungen, faire Arbeitszeitregelungen

 

Dieser Beitrag stammt aus der aktuellen Ausgabe von Praxismanagement & QM aktuell für die Arztpraxis.

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