Beginn der Mückensaison: Vorbeugen und Bekämpfen
Ihren Namen verdankt die Asiatische Tigermücke ihrer Herkunft. Mit dem internationalen Warenverkehr reiste sie weltweit und auch nach Europa, wo sie 1979 erstmals entdeckt wurde. Bis heute fand man die Stechmücke in 21 europäischen Staaten. In Deutschland wurden 2007 die ersten Eier der Asiatischen Stechmücke nachgewiesen.
Vorliebe für Fernreiserouten
Als so genannter Container-Brüter legt sie ihre Eier und Larven am liebsten in wassergefüllte Behältnisse wie Becken, Tonnen, Vasen, auch Gebrauchtreifen. Die Eier kleben oberhalb der Wasseroberfläche an den Gefäßwänden. Steigt der Wasserpegel, schlüpfen die Larven und die Eier geraten – manchmal Monate nach ihrer Ablage – ins Wasser. Kälte und andere Umwelteinflüsse machen ihnen nichts aus. Sie überwintern problemlos. Weibliche Stechmücken sind besonders aggressiv und stechen auch tagsüber Menschen.
Raststätten, Gebrauchtreifenhandel und Häfen sind Lieblingsplätze der Asiatischen Tigermücke. Bisher wurde sie vor allem im süddeutschen Raum, in Baden-Württemberg und in Bayern, nachgewiesen. Aktuell startete jedoch auch die Berliner Gesundheitsbehörde in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) eine Informationskampagne zu Prävention und Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke, um deren Ausbreitung einzudämmen.
Vorbeugen und Bekämpfen
Nicht erst seit dem Klimawandel plagen Stechmücken Menschen, vor allem in der Nähe von Seen und Flüssen. Die baden-württembergischen, hessischen und rheinland-pfälzischen Rheinanliegergemeinden sowie angrenzenden Gebieten waren davon so genervt, dass sie schon 1910 eine „Vereinigung zur Bekämpfung der Stechmückenplage" gründeten. Als Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage engagiert sich der gemeinnützige Verein heute für die biologische Stechmückenbekämpfung (nicht nur der Asiatischen Tigermücke) am Oberrhein.
Um Infektionskrankheiten zu vermeiden, muss die weitere Ausbreitung der Aedes albopictus verhindert werden. Deshalb stehen an Standorten beliebter Reiserouten künstliche Eiablagebehälter und speziell für den Fang erwachsener Stechmücken entwickelte Fallen. Risikostandorte werden von Experten überwacht. Sie setzen physikalische, biologische und chemische Methoden ein, um die invasiven Stechmücken zu bekämpfen. Dabei kann auch die Bevölkerung helfen. Vor allem Kleingartenfreunde sind angesprochen.
Diese Maßnahmen rät das Umweltbundesamt
- Brutstätten wie Regenwasserbehälter beseitigen oder mit Deckeln/Netzen abdecken
- Regenfässer und andere Wasserbehältnisse (z. B. Vogeltränken) regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, restlos leeren
- Potenzielle Brutbehälter vor Regen schützen, umdrehen, mit Abläufen versehen oder mit Sand bzw. Kies füllen
- Wasserlachen (z. B. in Regenrinnen) vermeiden
- Einsatz von Insektiziden auf öffentlichem Gelände muss die zuständige Untere Naturschutzbehörde genehmigen
Mücken sammeln für die Forschung
Weil Stechmücken nicht nur lästig sind, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen, wird in Deutschland an mehreren Orten geforscht. Am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin beispielsweise zu Interaktionen mit Viren.
Doch auch Hobbyforscherinnen und -forscher können der Wissenschaft helfen, indem sie Stechmücken fangen und zur morphologischen Bestimmung einschicken. Knapp 31.000 Einsendungen gab es bisher für den Mückenatlas.
Das Umweltbundesamt hat einen Flyer mit nützlichen Informationen veröffentlicht.
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