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Hilfe bei Hitze

Pünktlich zum Sommeranfang hat die Hitze Deutschland fest im Griff. Was die einen genießen, bringt für andere Beeinträchtigungen des Wohlbefindens und gesundheitliche Probleme mit sich. Dafür sorgen nicht nur die heißen Temperaturen, sondern auch hohe Ozonwerte.

Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen und gereizte Augen – diese Beschwerden können mit hohen Ozonwerten in Zusammenhang stehen. Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus hat im Juni durch seinen Atmosphärenüberwachungsdienst außergewöhnlich intensive Ozonwerte in fast allen europäischen Ländern festgestellt. Zwar sei die Höhe der Werte für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich, die Intensität so früh im Jahr dagegen schon. Die Expertinnen und Experten führen dies auf die vergleichsweise hohen Temperaturen der vergangenen Wochen zurück. Sensible Menschen wie Kinder, ältere Personen und Asthmatiker sollten daher längere Aufenthalte und Anstrengungen im Freien vermeiden. 
 

Empfehlungen für Sportler

Um körperliche Aktivitäten bei sommerlichem Wetter geht es auch in einem Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport, den das Bundesgesundheitsministerium kürzlich veröffentlichte. Darin werden vor allem Sportvereine und Verbände angesprochen. Ihnen werden Tipps gegeben wie: 

  • Ausreichend kühles Trinkwasser bei Trainings und Wettbewerben zur Verfügung stellen. Alkohol- und koffeinhaltige Getränke sollten dagegen vermieden werden.
  • Schattige Plätze zur Abkühlung schaffen, sowohl für Sportler als auch für Zuschauer
  • Bei sehr hohen Temperaturen notfalls auch Wettbewerbe abbrechen
  • Sportler an Eigenschutz durch Sonnencreme, Kopfbedeckungen etc. erinnern
  • Offene Feuerstellen als Grillplatz vermeiden
     

Das Ministerium betont, dass es sich hierbei nur um Empfehlungen, nicht um Verbote handele. 
 

Vorerkrankte besonders belastet

Meteorologen prophezeien auch für dieses Jahr einen Hitzesommer mit hohen bis sehr hohen Temperaturen. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang die Meldung des Robert Koch-Instituts (RKI), laut der die Zahl der hitzebedingten Sterbefälle in den letzten Jahren immer relativ hoch war. 2023 und 2024 waren es jeweils rund 3.000. 

Viele medizinische Fachverbände und -organisationen sehen besonders für vorerkrankte Menschen ein erhöhtes Risiko. Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) warnte bereits letztes Jahr vor Kreislaufproblemen und Gefahren von Thrombosen und Schlaganfällen bei Hitze. Zudem betont sie, dass viele der Medikamente, die Menschen mit Gefäßerkrankungen einnehmen, temperaturempfindlich seien. Praxisteams sollten betroffene Patientinnen und Patienten auf die richtige Lagerung der jeweiligen Arzneien aufmerksam machen. 

Auch der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) appelliert an seine Mitglieder, vulnerable Gruppen wie Schwangere, Wöchnerinnen und chronisch kranke sowie ältere Patientinnen auf die Gefahren von Hitze aufmerksam zu machen und, falls möglich, medizinisch zu unterstützen. So nähme bekanntermaßen die Zahl der Früh- und Totgeburten bei Hitzewellen zu. 
 

Auch an psychisch erkrankte Personen denken

„Extreme Hitze ist nicht nur eine körperliche Belastung, sondern auch ein ernstzunehmendes Risiko für die psychische Gesundheit. Sie verstärkt Stress, Schlafstörungen und psychische Vorerkrankungen“, erklärt Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). Gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium hat die Kammer daher eine Bundesempfehlung für den Hitzeschutz in ambulanten psychotherapeutischen Praxen veröffentlicht. Darin enthalten: Ein Musterhitzeschutzplan, der eine Orientierung bietet, wie sich Hitzegefahren bei Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitenden wirksam reduzieren lassen. 
 

Tipps für Praxen

Um Ihren Patientinnen und Patienten und dem Praxisteam den Aufenthalt in der Praxis auch an Hitzetagen so angenehm wie möglich zu machen, helfen folgende Maßnahmen:

Zu Arbeitsbeginn die Fenster weit öffnen, quer lüften

  • Trinkwasser zur Verfügung stellen
  • Sonnenbestrahlte Fenster durch Rollos, Rolladen etc. verdunkeln
  • Ausreichend Sitzgelegenheiten anbieten
  • Termine für stark belastete Patientinnen und Patienten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen oder Videosprechstunden anbieten.

 

MT

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