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„MFA am Limit“: Verband medizinischer Fachberufe fordert erneut Sonderbonus für MFAs

Mit einer erneuten Protestaktion am Brandenburger Tor in Berlin hat der Verband der Medizinischen Fachberufe (vmf) seiner Forderung nach einem Sonderbonus für MFAs Nachdruck verliehen. Unterstützt wird der Verband von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Deren Vorstand bekundete seine uneingeschränkte Solidarität.

Hannelore König, Präsidentin des Verbands der Medizinischen Fachangestellten, zeigte bei der Protestaktion in Berlin Unverständnis darüber, dass die Politik die Anliegen der MFAs weiterhin ignoriert. Erst Ende Dezember hatte das Bundesgesundheitsministerium in einer Antwort auf die Anfrage des Abgeordneten Stephan Pilsinger zu einem Corona-Sonderbonus für MFAs darauf verwiesen, dass nicht alles, was gegebenenfalls wünschenswert wäre, auch umgesetzt werden kann, weil die Politik die Stabilität des gesamten Systems im Blick behalten muss. „Diese Antwort macht uns fassungslos, sie ist unfair und geradezu absurd“, hatte König seinerzeit darauf geantwortet.
 

MFAs sind Garant im Schutzwall vor den Kliniken

Die Präsidentin des vmf schildert in eindringlichen Worten gegenüber der Presse, warum sie den Bonus für geboten hält. Dank des engagierten Einsatzes der MFAs habe die Bundesregierung ihr erstes hoch gestecktes Ziel mit 5 Millionen Impfungen pro Woche bis Jahresende erreicht. MFAs seien der Motor beim Impfturbo, und das quasi ganz neben der normalen ambulanten Versorgung der Patienten. Die Stressbelastung durch Anrufe und Nachfragen der Patienten – schon in normalen Zeiten nicht zu unterschätzen – sei noch einmal gestiegen.
 

Verbesserung der Rahmenbedingungen dringend erforderlich

Warum wurden die MFAs zum dritten Mal vergessen?, fragt König, während für die Pflegekräfte der dritte Corona-Sonderbonus auf den Weg gebracht worden sei. Neben der Forderung nach einem Sonderbonus für MFAs mahnt König, dass die Rahmenbedingungen für die MFAs dringend verbessert werden müssten, ähnlich wie dies schon bei der Pflege geschehen sei. Sonst bestehe die Gefahr, dass noch mehr MFAs in andere Bereiche der Branche abwanderten oder ihre Arbeit gar ganz niederlegten.
 

Vorstände der KBV unterstützen die Forderung

Der Vorstand der KBV hat anlässlich der Aktion „MFA am Limit“ in Berlin seine volle Unterstützung für die Forderung nach einem Corona-Sonderbonus für die MFAs signalisiert. Sie leisteten in der Pandemie Außerordentliches – eine entsprechende Würdigung sei mehr als überfällig. „Ohne das Praxispersonal wäre es nicht möglich, Millionen von Patientinnen und Patienten zu versorgen – und das mitten in einer Pandemie“, betonen die KBV-Vorstände Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel. „Auch die Impfkampagne und die ambulante Behandlung von Covid-19-Fällen ruht auf ihren Schultern.“

Kritisch beurteilt die KBV vor diesem Hintergrund die Ablehnung eines Corona-Bonus für MFAs durch das Bundesgesundheitsministerium. „Es kann nicht sein, dass die Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeiter für ihren unermüdlichen Einsatz in Corona-Zeiten nicht ansatzweise die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen“, hebt KBV-Chef Gassen hervor. „Mit Blick auf andere Berufsgruppen wie Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altersheimen ist es absolut unverständlich, warum das Praxispersonal nicht genauso gewürdigt wird“, ergänzt KBV-Vize Hofmeister. „Die MFA stehen in den Praxen an vorderster Front – und sehen sich dort mitunter sogar Beschimpfungen und Bedrohungen ausgesetzt. Viele von ihnen arbeiten in der Pandemie am Limit. Deshalb fordern wir endlich eine entsprechende Anerkennung durch die Politik – insbesondere, aber nicht nur in finanzieller Hinsicht!“

Einen Eindruck von der gestrigen Aktion gibt dieses Video der KBV.

Das PKV Institut berichtete am 16.12.2021 über die erste Protestaktion des vmf Mitte Dezember.

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