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PIMS lässt Kinder nach einer Corona-Infektion erneut erkranken

In den ersten beiden Wellen verursachte das Coronavirus vor allem bei älteren Menschen schwere Verläufe. Nun – in der dritten Welle – rücken Kinder und Jugendliche zunehmend in den Fokus. Bei ihnen steigt die Zahl der Corona-Infizierten. Das bringt die Zunahme von PIMS mit sich, einer schweren Post-Covid-Erkrankung. An ihr erkranken vor allem Sieben- bis Zehnjährige. Jungen trifft es häufiger als Mädchen.

Mediziner des Londoner Imperial College haben herausgefunden, dass sich die britische Corona-Mutante B.1.1.7. vor allem unter Kindern und Jugendlichen ausbreitet. Kinderärzte warnen nun davor, dass dies auch mehr Langzeitfolgen nach sich ziehen könnte. Selbst eine Corona-Infektion ohne Symptome könne zu PIMS führen, zum Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome.

Dieses Multiorgan-Entzündungssyndrom tritt bei etwa einem von 1.000 mit dem Coronavirus infizierten Kindern etwa vier bis sechs Wochen nach der Infizierung auf. Symptome sind hohes Fieber, rote Haut, Schwäche sowie Probleme mit Herz, Darm, Lunge und der Blutgerinnung. Die Ärzte verordnen häufig Kortison. Etwa die Hälfte der Kinder muss intensivmedizinisch behandelt werden.

Gute Behandlungsmöglichkeiten

In Deutschland sind der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie zufolge bisher 245 Kinder an PIMS erkrankt. Sieben von ihnen haben Folgeschäden behalten, meist am Herzen. Noch ist die Erkrankung nicht vollständig erforscht. Doch inzwischen können die Wissenschaftler sich ein deutlich besseres Bild machen als zu Beginn der Pandemie. Damals wurde PIMS noch für das sogenannte Kawasaki-Syndrom gehalten. Auch sind Kinderärzte froh darüber, dass es inzwischen gute Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Impfungen für Kinder und Jugendliche sollen bald kommen

Das Thema brennt den Kinderärzten auch deshalb auf den Nägeln, weil weltweit bisher kein Corona-Impfstoff für Personen unter 16 Jahren zugelassen ist. Allerdings haben Biontech/Pfizer in den USA die Zulassung ihres Impfstoffs für 12- bis 15-Jährige bereits beantragt. Dort nahmen 2.260 Jugendliche dieser Altersklasse an einer Studie teil. Ergebnis: Der Impfstoff wirke zu 100 Prozent. Auch bei Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und 11 Jahren läuft bereits eine Studie. Andere Impfstoffproduzenten wie Moderna starteten ebenfalls mit Studien bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren.

Bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA will Biontech/Pfizer bald einen Antrag stellen, damit der Impfstoff auch in Europa für 12- bis 15-Jährige zugelassen wird. Es ist davon auszugehen, dass Jugendliche eher geimpft werden als Kinder.

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