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RKI: Schwerer COVID-19-Verlauf ist nach Impfdurchbruch selten

Ist ein Patient vollständig gegen das Coronavirus geimpft und erleidet dennoch eine SARS-CoV-2-Infektion, dann ist von einem Impfdurchbruch die Rede. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat nun detaillierte Zahlen vorgelegt, aus denen hervorgeht, dass nur ein kleiner Teil der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen auf Impfdurchbrüche zurückgeht. Außerdem geht es in dieser News um den Unterschied zwischen Long-COVID und Post-COVID sowie um den Desktop-Client, mit dem Sie eine weitere Möglichkeit haben, um COVID-19-Zertifikate auszustellen.

Ende Dezember 2020 startete in Deutschland die Impfkampagne gegen COVId-19. Wie Sie als MFA wissen, müssen zwischen den beiden Impfungen mindestens drei Wochen liegen. Ein Impfdurchbruch tritt frühestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung auf. Aus diesen beiden Werten errechnete das RKI, dass es am 1. Februar 2021 zum ersten Mal zu einem Impfdurchbruch gekommen sein kann. Von Anfang Februar bis Ende Oktober zählte das RKI 117.763 Impfdurchbrüche (Seite 21).

Diese Zahl klingt zunächst sehr hoch. Ihre Patienten mögen sich fragen, ob die Impfung gut schützt. Sollten Patienten sich verunsichert an Sie wenden, können Sie sie beruhigen. Denn das RKI meldet:

  • Im gleichen Zeitraum wurden etwa 55 Millionen Menschen geimpft. Nur ein geringer Anteil der hospitalisierten, auf Intensivstation betreuten beziehungsweise verstorbenen COVID-19-Fälle sei als Impfdurchbruch zu bewerten.
  • Da immer mehr Menschen geimpft seien, müsse auch mit mehr Impfdurchbrüchen gerechnet werden.
  • Da das Coronavirus sich wieder vermehrt ausbreite, steige die Wahrscheinlichkeit, dass geimpfte Personen mit ihm in Kontakt kommen.
     

Um die Zahl der Impfdurchbrüche gering zu halten, empfiehlt das RKI die Auffrischimpfungen für Menschen ab 70 Jahren mit geschwächtem Immunsystem, Bewohner von Pflegeheimen, Pflegepersonal und medizinisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten.
 

Long-COVID und Post-COVID unterscheiden sich

Wer einmal an COVID-19 erkrankt war, kann die Folgen möglicherweise noch monatelang spüren. Diese Patienten leiden unter Long-COVID und Post-COVID. Symptome wie extreme Erschöpfung (Fatigue), Atemnot, Herzrasen, Muskelschwäche, Appetitverlust und Haarausfall wollen einfach nicht verschwinden oder treten wieder auf, wenn die Infektion längst überwunden zu sein scheint. Dabei unterscheiden die Mediziner genau zwischen

  • Long-COVID: Es dauert auch nach der akuten Erkrankungsphase noch lange, bis der Patient wieder genesen ist. Dieser Zustand kann länger als vier Wochen dauern.
  • Post-COVID: Die Infektion ist abgeklungen. Frühestens 12 Wochen später treten die Symptome wieder auf. Selbst Patienten, die einen milden COVID-19-Verlauf hatten, können starke Symptome entwickeln.
     

Corona-Spätfolgen sind keine Seltenheit. 10 bis 15 % der Infizierten klagen über mehr als 200 Symptome. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) hat daher gemeinsam mit 15 weiteren Fachgesellschaften und Betroffenen die Patientenleitlinie „Long-/Post-Covid-Syndrom“ herausgegeben.
 

Komfortableres Ausstellen von COVID-19-Zertifikaten

Das Ausstellen der offiziellen COVID-19-Zertifikate für geimpfte oder genesene Personen soll für MFAs in Zukunft einfacher werden. Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums entwickelte das IT-Unternehmen IBM den Desktop-Client, der komfortabler als der Webzugang des RKI sei. Die Software ermöglicht Praxisteams, die keine Lösung über ihr Praxisverwaltungssystem haben, die Personendaten automatisch von der elektronischen Versichertenkarte zu übernehmen. Der Desktop-Client ist kostenfrei. Voraussetzung sind der Zugang zur Telematikinfrastruktur sowie eine Internetverbindung. Handout und Installationsdatei können beim RKI heruntergeladen werden. Allerdings sollte ein IT-Techniker den Desktop-Client konfigurieren.

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