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Schön oder schrecklich? Die fünfte Jahreszeit …

… spaltet die Gemüter. Nehmen die einen Urlaub für die närrischste Zeit des Jahres und schließen sogar Praxen, möchten andere am liebsten flüchten. Ob Fastnacht, Fasching oder Karneval – zwei Drittel der Deutschen hielten die Bräuche im Jahr 2009 noch für zeitgemäß.

Bevor die bis Ostern dauernde 40-tägige Fastenzeit beginnt, wird noch einmal ausgelassen gefeiert. Das ist der ursprüngliche Sinn des Festes. Ein Teil der Bevölkerung begrüßt stattdessen lieber den nahenden Frühling. Ob die Bräuche nun Fastnacht, Fasching oder Karneval genannt werden, hängt davon ab, wo man heimisch ist. Wikipedia kennt bundesweit mindestens 15 Museen zur Thematik sowie zahlreiche weitere Fakten.
 

Ob schön oder schrecklich hängt auch vom Wohnort ab

Die Statistik nimmt den Karneval öfter in den Fokus. Die meisten Menschen haben schöne Kindheitserinnerungen an Fasching. Im Jahr 2009 hielten 65 % der Befragten das jährliche Fest noch für zeitgemäß. Während 43 % der Befragten sich nichts aus Fasching machten, sahen 35 % zu und 22 % machten richtig mit. Ein Jahr später war die Veranstaltung über der Hälfte der Interviewten egal. 33 % fanden Karneval klasse und 15 % „schrecklich“. Die Teilnahmebereitschaft variiert allerdings deutlich je nach Region. Am beliebtesten ist das Ereignis bei Aktiven in Nordrhein-Westfalen. Mecklenburger, Brandenburger und Sachsen-Anhaltiner sehen dem Geschehen am liebsten zu. Bei Berlinern und Norddeutschen war Karneval am wenigsten beliebt.
 

Was Fans lieben, nervt Faschingsmuffel

Umzüge mit Wagen gefielen im Jahr im Jahr 2010 64 % der Befragten, gefolgt von Straßenkarneval, Verkleidungen, Umzügen mit historischen Kostümen und Büttenreden. Prunksitzungen bildeten das Schlusslicht des Beliebtheitsrankings. In einer Befragung von 2018 empfanden die Faschingsfans die ausgelassene Stimmung als willkommene Abwechslung vom Alltag. Sie hatten Spaß und gute Laune. Die Faschingsmuffel hielten dagegen, dass:

  • es nur ums Trinken gehe
  • sich die Menschen zu albern benehmen
  • sie die ausgelassene Stimmung als aufgesetzt empfinden
  • die Straßen zugemüllt werden und
  • sie sich nicht verkleiden wollen.

 

Cowboys, Piraten und Prinzenpaare

Für die Beherbergungs- und Gastronomiebranche sowie den Handel ist die närrische Jahreszeit ein Millionengeschäft. 360 Millionen Euro Umsatz erwartete im Jahr 2020 allein der Einzelhandel. Für Kostüme geben Karnevalisten das meiste Geld aus. Zwischen 21 und 50 Euro war den Faschingsfans der Spaß wert. Kinder verkleiden sich am liebsten als Prinzessin oder Cowboy. Im Jahr 2019 zählten Kostüme für Piraten, Tiere, Märchenfiguren, Clowns und Prinz/Prinzessin altersübergreifend zu den TOP 5.
 

Seitensprünge und Hilfseinsätze

Tatsächlich haben die närrischen Tage auch statistisch belegte Nebenwirkungen. So gaben 2014 drei Viertel aller befragten Männer und 90 % der Frauen an, ihre Partnerin bzw. ihren Partner nicht zu betrügen. Im Umkehrschluss bedeutet das, 25 % der Männer und 10 % der Frauen würden fremdgehen. Für Hilfspersonal und Rettungspersonal bedeutet Fasching Hochkonjunktur. So standen 2016 allein beim Kölner Rosenmontagsumzug 64 Sanitätstrupps, 548 Helfende sowie 24 Unfallhilfsstellen, davon 5 mit Arzt, bereit. 147 Mal kamen sie zum Einsatz.

Nachdem coronabedingt in einigen Saisons nicht oder mit deutlichen Beschränkungen gefeiert werden konnte, bleibt zu hoffen, dass alle, die es mögen, gesund und munter Karneval begehen können. Helau! Alaaf! Oder einfach: Viel Spaß und alles Gute!

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