

Singen macht froh – und tut richtig gut

In diesen Tagen wird wieder mehr gesungen: Weihnachtslieder werden angestimmt oder Partyhits bei der Silvesterfeier mitgeträllert. Doch ansonsten haben wir oft Hemmungen, einfach mal so loszusingen. Das ist schade, denn Singen macht nicht nur gute Laune, es kann auch die körperliche Gesundheit verbessern.
Besser atmen durch Singen
In einer aktuellen Untersuchung rund um das sogenannte Sinfonia-Gesangsprogramm fanden Forschende an der Monash University in Melbourne/Australien heraus, dass Patientinnen und Patienten mit COPD oder interstitiellen Lungenerkrankungen spürbar von regelmäßigem Singen profitieren. Im Vergleich zur üblichen Behandlung steigerte das strukturierte Gesangstraining im Rahmen der Studie ihre Lebensqualität trotz anhaltender Atemnot.
Das ist bemerkenswert, denn gerade chronische Atemnot beeinflusst nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch soziale Teilhabe, Stimmung und die allgemeine Zufriedenheit. Singen wirkt also auf mehreren Ebenen gleichzeitig und kann damit eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen Therapie sein.
Was Singen so gesund macht
Das Schöne ist: Egal ob Weihnachtslieder oder Songs von Elvis, Helene Fischer oder Taylor Swift – man singt, was einem selbst am besten gefällt. Und tut dabei etwas für die Gesundheit:
- Ein kleines Atemtraining
Beim Singen wird gleichmäßig und tiefer geatmet. Das Zwerchfell arbeitet aktiv, die Atemmuskulatur wird trainiert, und längere Ausatmungsphasen können helfen, Atemnot besser zu kontrollieren. Für Menschen mit Lungenproblemen ist das ein echter Gewinn – und für alle anderen ein sanftes Training, das man mühelos in den Alltag integrieren kann. - Gute Laune aus dem Gehirn
Wer singt, kurbelt die Ausschüttung von Glücksstoffen wie Dopamin und Endorphinen an. Gleichzeitig sinkt der Stresshormonspiegel. Viele Menschen berichten, dass sie sich nach dem Singen gelöster, leichter oder einfach ausgeglichener fühlen. Auch depressive Verstimmungen und Ängste können sich durch regelmäßiges Singen bessern. - Verbindung und Gemeinschaft
Besonders beim gemeinsamen Singen entsteht ein starkes Gefühl von Gemeinschaft und Nähe. Stimmen mischen sich und die Atmung synchronisiert sich. Das schafft Vertrautheit, sogar wenn man sich vorher kaum kannte. Für viele ältere oder chronisch kranke Menschen kann dieses Gemeinschaftsgefühl ein wichtiger Schutzfaktor gegen Einsamkeit sein. Wer nicht gleich in einen Chor eintreten will, kann an sogenannten Sing-Events teilnehmen. Dabei treffen sich Menschen in Bars, Clubs oder sogar Stadien und singen einfach gemeinsam. - Denk-Workout
Texte, Melodien, Rhythmus – sich all das zu merken, fordert das Gehirn und hält es aktiv. Studien bei älteren Menschen zeigen, dass gemeinsames Singen die geistige Fitness und Aufmerksamkeit fördern kann. - Bleibende Erinnerung
Pflegekräfte können bestätigen, dass selbst Demenzkranke sich häufig an Liedtexte und Melodien aus ihren Kindheits- und Jugendtagen erinnern. Sie summen glücklich mit, sobald sie eines der vertrauten Lieder hören. Das entspannt und bringt oftmals vorübergehend glückliche Erinnerungen zurück.
Niemand muss ein Profi sein
Ein Missverständnis hält sich hartnäckig: Man müsse schön singen, um vom Singen zu profitieren. Das kommt nicht zuletzt vom Musikunterricht, als der Gesang vielleicht schlecht bewertet wurde oder man am Singspiel nicht teilnehmen durfte.
Allerdings ist es für die positiven Effekte auf Körper und Seele völlig egal, ob man die Töne richtig trifft. Je weniger Bewertung im Raum steht, desto größer ist der gesundheitliche Nutzen. Viele Singgruppen und Projekte betonen heute ausdrücklich: „Du musst nicht gut singen. Du musst nur mitmachen.“
MT
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