

Weihnachten weltweit

Schon lange, bevor wir Weihnachten feierten, wurden in dieser Zeit des Jahres heidnische Rituale und althergebrachte Bräuche gepflegt. Oftmals geht es dabei um Hoffnungen und Ängste, aber auch um Gemeinschaft, Zuwendung und Schutz. Bestimmte Bräuche sollten Licht in die dunklen Wintertage bringen. Viele dieser Traditionen haben sich gewandelt und an die heutige Zeit angepasst. Doch in vielen Regionen der Erde gibt es noch immer Gepflogenheiten und Glauben an bestimmte Sagengestalten, die ihren Ursprung schon vor vielen Jahrhunderten haben.
Weihnachtliches hex hex
In Italien wacht La Befana, die Weihnachtshexe, über die Kinder. Am 6. Januar fliegt sie der Legende nach auf einem Besen durch die Nacht und bringt süße Gaben oder Kohlstücke, je nachdem, wie sich die Kinder verhalten haben. Die Figur stammt vermutlich aus vorchristlichen Vorstellungen einer Jahreszeiten- und Erntegöttin, die über Wohlstand und Fruchtbarkeit wachte. Heute symbolisiert sie sowohl die Chance auf Neubeginn als auch die Beständigkeit von Traditionen, die lange vor dem Christentum existierten.
Kleine Schutzwesen
Noch gar nicht so lange gibt es hierzulande die Geschichte um die Weihnachtsmaus. Erfunden hat sie der Schriftsteller James Krüss für sein gleichnamiges Gedicht. Das kleine Nagetier klaut bevorzugt leckeres Weihnachtsgebäck aus gut versteckten Vorräten.
In Skandinavien leben die Weihnachtsziege Julbock und die Nissen, kleine Hausgeister. Die Ziege war einst ein Symbol für den Jahreswechsel und den Schutz vor bösen Mächten. Heute taucht sie meist als Strohfigur auf, doch ihre ursprüngliche Bedeutung – Schutz und Fruchtbarkeit – schwingt in vielen Familien bewusst mit. Die Nissen wiederum stehen für den Geist des Hauses und erinnern an die Verantwortung gegenüber dem eigenen Heim und den Ahnen. Seit einigen Jahren zieht auch in vielen deutschen Haushalten ein Weihnachtswichtel ein, zumindest seine Wichteltür taucht wundersamerweise plötzlich in der Adventszeit auf.
Gemeinschaft im Mittelpunkt
In Guatemala, Mexiko oder Kolumbien beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten oft schon 9 Tage vor dem eigentlichen Fest. Vom 16. bis 24. Dezember wird die Herbergssuche von Maria und Josef nachgespielt („Posadas“). Dabei ziehen die Nachbarn von Haus zu Haus, es wird gesungen und um Unterkunft gebeten. Diese wird zwar zunächst verweigert, aber irgendwann werden die fleißigen Pilger doch zu Speis und Trank ins Haus gebeten. Oft wird traditionell eine Piñata zerschlagen.
In Kolumbien wird am 7. Dezember die „Noche de las Velitas“, die Nacht der kleinen Kerzen gefeiert. Ursprünglich geht es dabei um den katholischen Feiertag zu Ehren der Jungfrau Maria, aber heute ist es meistens ein fröhliches Fest, das mit Freunden und Nachbarn begangen wird. Die Menschen zünden Kerzen an und hängen leuchtende Ballons in Hauseingänge und an Straßenlaternen.
Cashewbäume und frittiertes Hühnchen
In Ghana stehen statt des festlich geschmückten Tannenbaums dekorierte Cashew-, Mango- oder Guavenbäume in den Vorgärten oder auf öffentlichen Plätzen. In Nigeria wird dagegen ein Palmwedel als Weihnachtsschmuck aufgehängt.
Das Weihnachtsfest in Äthiopien heißt „Ganna“ und wird erst am 7. Januar gefeiert, wie es in der Äthiopisch-Orthodoxen-Kirche üblich ist. Am Tag zuvor wird gefastet.
In Japan wiederum ist es erst seit einigen Jahrzehnten üblich, ein Weihnachtsfest im christlichen Stil mit Lichtern, Bäumen und gemeinsamem Essen zu feiern. Ein modernes Ritual ist das gemeinsame Festessen mit frittiertem Hühnchen. Dieser Trend entstand durch eine Werbekampagne der 1970er Jahre.
MT
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