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Steigende Diphterie-Fälle registriert
Die Diphtherie-Fälle in den westlichen Industrieländern gingen seit der Einführung der Impfung in den 1960er Jahren stark zurück. Wurden bei der letzten großen deutschen Diphtherie-Epidemie um 1943 noch rund 245.000 Fälle registriert, waren es Anfang der 2000er Jahre nur noch etwa 5 Meldefälle pro Jahr. Seit 2010 steigen die Zahlen langsam wieder an. Das liegt vor allem an Reiseaufenthalten in Risikogebieten sowie an Einwanderern aus diesen Regionen. Denn in anderen Teilen der Welt ist die Diphtherie noch weit verbreitet, darunter in vielen Ländern Afrikas und Asiens sowie im Südpazifik und in Teilen Osteuropas.
Aktuelle Situation
Laut dem Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden für 2025 bis zum 28.04. bundesweit bereits 5 Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 18, 2023 und 2022 sogar 49 bzw. 55 Fälle. Dabei handelt es sich um den Sequenztyp ST-574.
Auffällig ist, dass es sich bei den Infizierten nicht mehr ausschließlich um Menschen aus anderen Erdteilen handelt. Betroffen sind mittlerweile auch u. a. wohnungslose Menschen, Personen mit Substanzgebrauchsstörungen sowie ungeimpfte und vorerkrankte Patientinnen und Patienten. Einige der Erkrankten haben sich nachweislich in Deutschland angesteckt. Mehrere Fälle von respiratorischer Diphtherie verliefen schwer. Auch 3 Todesfälle wurden registriert, darunter ein ungeimpftes Kind und eine Pflegeheimbewohnerin.
Symptome der Diphtherie
Diphtherie wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst. Die Symptome entstehen durch ein vom Bakterium produziertes Gift (Toxin), das Zellen schädigen kann, vor allem in den Atemwegen oder auf der Haut. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Eine Infektion zeigt sich nach etwa 2 bis 5 Tagen durch folgende Beschwerden:
Atemwegsdiphtherie (respiratorisch)
- Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
- Heiserkeit
- Husten
- Fieber
- Gliederschmerzen
- Süßlich-fauliger Mundgeruch
- Typischer, grau-weißer Belag im Rachen (Pseudomembran)
- Geschwollene Lymphknoten
- In schweren Fällen: Atemnot durch Verlegung der oberen Atemwege
Hautdiphtherie
- Scharf begrenzte, nässende, eitrige oder verkrustete Läsionen
- Schlechte Wundheilung
- Rötung und Schwellung der umliegenden Haut
- Häufig sekundär bakteriell superinfiziert
- Im Gegensatz zur Atemwegsdiphtherie meist nicht lebensbedrohlich, aber hochansteckend
Diagnose und Behandlung
Besteht bei einem Ihrer Patientinnen oder Patienten der Verdacht auf eine Infektion mit Diphtherie, kommen folgende Diagnosemöglichkeiten zum Einsatz:
- Klinische Untersuchung
- Abstrich und Erregernachweis
- Toxin-Nachweis durch Elek-Test oder molekulare Verfahren
Achtung: Da die Diphtherie meldepflichtig ist, muss das Praxisteam jeden Verdachtsfall sofort dem Gesundheitsamt melden.
Behandlung
Bei bestätigter oder hochverdächtiger Diphtherie müssen die Patientinnen oder Patienten sofort stationär in einer Klinik aufgenommen werden. Dort erfolgt die Behandlung durch:
- Diphtherie-Antitoxin: Neutralisiert das freie Toxin
- Antibiotika: Meist Penicillin oder Erythromycin
- Isolation: Um weitere Ansteckung zu verhindern
- Beobachtung und ggf. Atemwegssicherung: Bei Rachendiphtherie mit Erstickungsgefahr
Vorbeugung
Die wichtigste Präventions-Maßnahme gegen Diphtherie ist die Schutzimpfung. Die Grundimmunisierung sollte im Säuglingsalter erfolgen. Im Jugendalter ist eine Auffrischung nötig, danach alle 10 Jahre im Erwachsenenalter. Diese werden jedoch häufig vergessen oder nicht mehr für nötig befunden. Praxisteams können daher ihre erwachsenen Patientinnen und Patienten ggf. immer mal wieder an die Auffrischungsimpfungen erinnern.
MT
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