

TI-Atlas 2025: So läuft´s mit der ePA

Der TI-Atlas 2025 der gematik zeigt: Immer mehr Praxen, Apotheken, Kliniken und Pflegeeinrichtungen nutzen die Anwendungen der Telematikinfrastruktur (TI). Davon fühlen sich zwei Drittel der Befragten mit der Nutzung sicher und betrachten die Anwendungen als festen Part des Arbeitsalltags. An der bundesweiten Umfrage beteiligten sich mehr als 6.600 medizinische Einrichtungen und 1.400 Bürgerinnen und Bürger.
ePA etabliert sich langsam
Bereits vor dem offiziellen Start nutzten viele Praxen, Kliniken und Apotheken die Gelegenheit, sich mit der neuen elektronischen Patientenakte (ePA) für alle vertraut zu machen. Im September verfügten rund drei Viertel der ambulanten Einrichtungen über einen funktionierenden Zugriff, und etwa ein Drittel arbeitete bereits aktiv mit ersten Testfunktionen. Nach dem bundesweiten Start füllen sich die elektronischen Akten der Versicherten nun deutlich schneller.
Laut dem TI-Atlas fallen die ersten Rückmeldungen aus den Praxen überwiegend positiv aus. 60 % der Nutzenden beschreiben das ePA-Modul ihrer Praxissoftware als stabil und zuverlässig. Wie reibungslos der Einstieg gelingt, hängt allerdings stark vom jeweiligen Softwareanbieter ab. Spürbare Verbesserungen brachten u. a. die Updates im Oktober. Vor allem Apotheken berichten, dass sich die ePA gut in ihre Abläufe integrieren lässt, doch auch im ambulanten und stationären Bereich werden bereits positive Effekte für die Patientenversorgung genannt.
Weitere Zahlen zur ePA aus dem TI-Atlas:
- Die generelle Bekanntheit der ePA steigt von 50 auf 80 %
- 90 % halten ihre Anwendungen für sinnvoll
- Über 70 % der Leistungserbringenden sind mit der Umsetzung im eigenen Praxis-Softwaresystem zufrieden.
- 35 % der Arzt- und Zahnarztpraxen gaben an, dass sie bereits vor der verpflichtenden Einführung die medizinische Behandlung durch die ePA verbessern konnten.
PKV-Institut: Praxiserfahrungen kritischer
Während der aktuelle TI-Atlas überwiegend positive Meinungen zur ePA abbildet, zeigte eine Umfrage des PKV-Instituts im August unter 276 MFAs und 90 ZFAs, wie unterschiedlich die Erfahrungen im Alltag sind.
Nur rund 7 % bewerteten die ePA als „sehr gut“, weitere 25 % als „gut“. Mehr als die Hälfte stufte sie dagegen als „verbesserungswürdig“, „mangelhaft“ oder „schlecht“ ein. Rund 60 % der Befragten hatten zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht mit der ePA gearbeitet.
Weitere Schwierigkeiten, die sich in den Praxen zeigten:
- Umständliche Bedienwege und viele Einzelschritte
- Langsame oder instabile Abrufe
- Unvollständige Akten, die kaum Arbeitszeit sparen
- Zeitaufwand ohne angemessene Vergütung
Fehlende Schulungen: Fast die Hälfte fühlte sich nicht ausreichend eingewiesen
Zusätzlich berichteten viele MFAs und ZFAs, dass Patientinnen und Patienten kaum über die ePA informiert seien. Nur etwa 6–7 % galten zum Zeitpunkt der Umfrage als gut aufgeklärt. Das führte dazu, dass in vielen Praxen erheblicher Informationsbedarf auf Seiten der Versicherten entstand.
Erklärbare Unterschiede
Der TI-Atlas beschreibt vor allem Reichweite, technische Anbindung und theoretischen Nutzen der TI-Elemente. Die Umfrage des PKV Instituts dagegen konzentriert sich auf konkrete Arbeitsabläufe im Arbeitsalltag der Praxen: Stabilität, Bedienbarkeit, Zeitfaktoren und Kommunikationsaufwand.
Die Unterschiede erklären sich also durch unterschiedliche Perspektiven: Während der TI-Atlas abbildet, was technisch vorgesehen und umgesetzt ist, zeigte die Umfrage des PKV Instituts unter MFAs und ZFAs, wie die tägliche Anwendung in der Praxis zum Zeitpunkt der Umfrage funktioniert hat.
MT
© 2025 PKV Institut GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Sämtliche Texte und Bilder in unserem Online-Magazin sind urheberrechtlich geschützt. Bitte beachten Sie, dass auch dieser Artikel urheberrechtlich geschützt ist und nur mit schriftlicher Genehmigung des PKV Instituts wiederveröffentlicht und vervielfältigt werden darf. Wenden Sie sich hierzu bitte jederzeit unter Angabe des gewünschten Titels an unsere Redaktionsleitung Silke Uhlemann: redaktion(at)pkv-institut.de. Vielen Dank!
Die Nutzung der Inhalte des Online-Magazins für Text und Data Mining im Sinne des § 44b UrhG ist ausdrücklich vorbehalten (§ 44b Abs. 3 UrhG) und daher verboten. Die Inhalte dieses Werkes dürfen nicht zur Entwicklung, zum Training und/oder zur Anreicherung von KI-Systemen, insbesondere von generativen KI-Systemen, verwendet werden.
Gewinnen Sie den MFA-Award oder ZFA-Award!
Erzählen Sie uns, welche Rolle digitale Helfer in Ihrer Praxis spielen und bewerben Sie sich bis zum 27. Februar 2026.

