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Wie Sie Verzögerungen beim E-Rezept vermeiden

„Die Apotheke sagt: Auf meiner Karte sind keine Medikamente.“ MFAs und ZFAs kennen solche Beschwerden, wenn Patientinnen und Patienten schneller als gedacht wieder in der Praxis stehen oder anrufen. Geht es auch besser?

Das Rezept auf Papier hat ausgedient. Seit 1. Januar 2024 dürfen verschreibungspflichtige Arzneimittel nur noch auf dem E-Rezept verordnet werden. Dazu muss das elektronische Rezept von Ärztin oder Arzt digital erstellt, signiert und in der Praxis auf einem zentralen System (E-Rezept-Fachdienst) gespeichert werden. Welche Vorbereitungen dafür getroffen werden müssen, steht auf dieser E-Rezept-Checkliste. Was in der Werbung mit einem bekannten Fernsehmoderator simpel aussieht, macht auch anderthalb Jahre nach der verpflichtenden Einführung noch gelegentliche Probleme.
 

Verspäteter Abruf in Apotheken

Werden E-Rezepte beispielsweise im Stapel signiert, fehlen Arztunterschriften. Das führt dazu, dass in der Apotheke die elektronischen Rezepte erst mit Verspätung abgerufen werden können. Patientinnen und Patienten müssen mehrfach nachfragen.
 

Keine Korrekturen nach Signierung

Für Rezepte, die in der Apotheke schon abgerufen wurden, können keine Korrekturen mehr erfolgen. Eine benutzerfreundliche technische Lösung dafür gibt es noch nicht, was u. a. der Hausärzteverband kritisiert.
 

Technische Störungen 

Auch wenn Störungen der Telematik-Infrastruktur abgenommen haben, läuft das System nicht ohne Ausfälle. Die Gematik informiert darüber auf ihrem Fachportal über Wartungen und Störungen. Knapp 30.000 Personen folgen dem WhatsApp-Kanal der gematik, der über aktuelle Probleme verschiedener Anwendungen informiert. Kürzlich funktionierte beispielsweise in der Mittagszeit die automatische Erkennung nicht:
 

 

Das Online-Magazin Netzwelt.de bietet eine Live-Störungskarte an und die Möglichkeit, die Art des gerade vorliegenden Problems zu melden. Zudem ist ein Kalender ersichtlich, der leichte lokale Störungen und größere Störungen aufführt. Letztere gab es in diesem Monat beispielsweise am 9. Juli.
 

Weiterentwicklung der Systeme

Alle elektronischen Anwendungen werden permanent weiterentwickelt. Bis Ende 2025 sollen sie auf die neue, leistungsfähigere ECC-Verschlüsselung umgestellt werden. Was dabei zu beachten ist, lesen Sie hier.
 

Was hilft? Geduld und gute Kommunikation

Ein Allheilmittel für störungsfreie E-Rezepte gibt es leider noch nicht. Informieren Sie Ihre Patientinnen und Patienten, wann diese ihr Rezept in der Apotheke frühestens abholen können. Manche Praxen signieren mittags oder nach der Sprechstunde. 

Technische Störungen können Sie nicht beeinflussen. Hier helfen Geduld und manchmal eine Prise Humor. Überraschende Fakten möglicherweise auch. So hat Netzwelt.de herausgefunden, dass in den letzten 30 Tagen zahlreiche Banken und ChatGPT wesentlich öfter nicht erreichbar waren als das E-Rezept.

 

DM

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