Zulassungen von COVID-Totimpfstoff und BioNTech-Impfstoff für Kinder zeichnen sich ab
Die Corona-Inzidenz ist bei Kindern zurzeit besonders hoch. Kitas und Grundschulen sollen dennoch so weit wie möglich geöffnet bleiben. Ein Aufatmen könnte durch Elternschaft, Erzieherinnen und Grundschullehrer gehen, wenn die europäische Arzneimittelbehörde EMA den Impfstoff von BioNTech/Pfizer für die Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern zulässt. Ihre Entscheidung wird in diesen Tagen erwartet. Es seien „keine schweren impfbedingten Nebenwirkungen beobachtet worden“, heißt es in einer Studie des Herstellers.
Zulassung ist nicht gleich STIKO-Empfehlung
Hat die EMA den Impfstoff zugelassen, ist das noch lange keine Empfehlung der STIKO. Sie wartet in der Regel ab, bevor sie einen bereits zugelassenen Impfstoff empfiehlt. Grund ist, dass die STIKO auch seltene Nebenwirkungen bewerten möchte. Die treten allerdings bei den relativ kleinen Zahlen von Probanden in Zulassungsstudien selten auf. Daher lässt die STIKO einige Zeit verstreichen, bis weltweit mehrere 100.000 Personen eine Impfung erhalten haben und Aussagen über Nebenwirkungen möglich sind. An der Impfstudie zu Kindern hatten 2268 fünf- bis elf-Jährige teilgenommen. Kinderärzte gehen davon aus, dass die STIKO die Impfung für Kinder zunächst nur für kleine Risikopatienten empfiehlt, nicht für alle Kinder.
In Europa könnte der fünfte Corona-Impfstoff zugelassen werden
Die EMA entscheidet in den kommenden Wochen zudem über den COVID-Totimpfstoff Nuvaxovid. Der Hersteller Novavax beantragte die Zulassung. Dieser Impfstoff basiert auf Proteinen und einem gentechnischen Verfahren. Es handelt sich weder um einen mRNA noch um einen Vektorimpfstoff. Mediziner erhoffen sich, auch Impfskeptiker mit der neuen Methode überzeugen zu können. Die Studien versprechen eine hohe Wirksamkeit. Für einen Kinderimpfstoff ist ebenfalls eine Studie gestartet.
Vulnerable Gruppen sollen Boosterimpfung zuerst erhalten
Über 7 % der Bevölkerung in Deutschland haben inzwischen eine Boosterimpfung erhalten. Das hohe Tempo ist Grund für die stark gestiegene Nachfrage nach Impfstoffen. Inzwischen empfiehlt die STIKO allen Personen ab 18 Jahren, die Grundimmunisierung gegen COVID-19 aufzufrischen. Allerdings appelliert die STIKO an die Bevölkerung, Risikopatienten und Senioren den Vortritt zu lassen. Das sei ein Baustein, um das Ausmaß der Pandemie einzudämmen und die Pflegekräfte auf den Intensivstationen zu entlasten.
Bayern macht Ausnahme beim Boostern
Bisher hieß es, die Auffrischungsimpfung solle nach 6 Monaten erfolgen. Doch inzwischen wird diskutiert, ob diese Zeitspanne zu lang ist. Die STIKO signalisiert, dass im Einzelfall bereits nach 5 Monaten geboostert werden könne. Die Bürger des Bundeslandes Bayern können sogar grundsätzlich nach 5 Monaten ihre dritte Impfung bekommen. Der Bayerische Hausärzteverband bekräftigt, dass zuerst vulnerable Patienten die Auffrischung erhalten sollen.
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