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Bis 2023 erhalten MFAs 12 Prozent mehr Gehalt

Von einem wegweisenden Tarifabschluss und Wertschätzung der Arbeit in den Arztpraxen ist die Rede. MFAs erhalten in drei Schritten bis zum 31. Dezember 2023 insgesamt 12 Prozent mehr Gehalt. Darauf verständigten sich die Tarifparteien.

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (VmF) und die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA) einigten sich in der zweiten Verhandlungsrunde in Berlin. Besonders in der Zeit der Corona-Pandemie zeige sich, wie wichtig eine funktionierende ambulante Versorgung sei. Der Tarifabschluss unterstreiche die große Wertschätzung für die tagtäglichen Leistungen der MFAs in ihren Praxen.

Wut und Frust hatten sich angesammelt

„MFA am Limit“, „Mehr Wertschätzung – wir sind systemrelevant“ und „Mehr Anerkennung“ stand auf den Plakaten, mit denen MFAs vor dem Bundesgesundheitsministerium für bessere Gehälter protestierten, während drinnen über ihre Gehälter verhandelt wurde. Der VfM war zudem darüber enttäuscht, dass Briefe an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sowie Bundesfinanzminister Olaf Scholz während der Pandemie unbeantwortet geblieben waren. Darin hatten die MFAs auf fehlende Schutzausrüstung und mangelnden Arbeitsschutz hingewiesen. Obwohl sie ähnlich häufig wie Personen in Pflegeberufen erkrankten, seien sie erst Mitte Oktober in die Corona-Teststrategie einbezogen worden. Es hatte sich also einiges an Wut und Frust angestaut.

Krankenhäuser zahlen deutlich besser

Mit der deutlichen Steigerung soll nun die Gehaltslücke zu MFAs, die in Krankenhäusern arbeiten, verringert werden. Denn in den Krankenhäusern liegen die Gehälter teilweise bis zu 500 Euro über den Gehältern in den Arztpraxen. Für niedergelassene Ärzte ein Nachteil: In Zeiten des Fachkräftemangels wird es für sie zunehmend schwieriger, gute MFAs zu finden.

Details sollen folgen

Neu ist nun ein Tarifvertrag, der die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes für alle Praxen einheitlich regelt. Bisher war es dem Arzt überlassen, ob er das Kurzarbeitergeld erhöht – und wenn ja, wie stark. Details zu den Tarifsteigerungen sollen noch bekannt gegeben werden. So hatte der VmF 150 Euro mehr pro Monat für alle Gehaltsgruppen gefordert.

Tarifverträge gelten nicht für alle

Allerdings zahlen nicht alle Ärzte nach Tarif. Es gibt große regionale Unterschiede. Einer Online-Befragung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung von 2016 zufolge orientieren sich im Norden, Westen und Süden Deutschlands mehr als 60 Prozent der Arbeitsverträge am Tarifvertrag für MFAs, im Osten sind es 47 Prozent. Nicht nach Tarif zu zahlen heißt allerdings nicht immer, dass MFAs unterbezahlt sind. Es kann auch sein, dass sie außertariflich ein sehr gutes Gehalt bekommen.

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