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Corona-Update: Komplikationen nach Impfungen und Infektion

Nach Impfungen können in seltenen Fällen Schulterbeschwerden entstehen. Für Komplikationen nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 sind neben Schwangeren auch Kleinkinder anfällig.

Zu den Impfkomplikationen können auch Schulterbeschwerden gehören

Eine aktuelle Studie aus Kalifornien hat gezeigt, dass eine Impfung in den Deltamuskel des Oberarms zu Schulterbeschwerden führen kann, die länger als 30 Tage andauern. Das Risiko für diese Impfnebenwirkung geben die Forschenden mit 0,99 pro 10.000 Injektionen an. Es ist damit überschaubar. Risikofaktoren sind: wenn Menschen mehrere Impfungen in ein und denselben Arm bekommen, wenn sie älter als 65 Jahre oder wenn sie weiblich sind.

Offenbar treten die Beschwerden mit zunehmendem Alter häufiger auf. Von 10.000 Kindern sind lediglich 0,05 betroffen, von 10.000 Erwachsenen bis 49 Jahren sind es 0,62, wohingegen der Wert auf 1,67 pro 10.000 steigt, wenn die Impflinge über 65 Jahre alt sind.

Außerdem scheint das Risiko mit dem Impfstofftyp zusammenzuhängen. Besonders häufig traten Schulterbeschwerden nach einer Pneumokokken-Impfung auf, am seltensten nach einer Hepatitis-Impfung. Auch Grippe-Impfungen, die gegen 4 Virenstämme wirken, erzeugten häufiger als der Durchschnitt länger anhaltende Beschwerden.

Die Studie kann aufgrund ihres Designs für alle diese Risikofaktoren keinen ursächlichen Zusammenhang mit Schulterschmerzen belegen, die Forschenden gehen jedoch davon aus, dass eine falsche Impftechnik der Impfung zu Entzündungen des Schultergelenks führt. Durch eine zu hohe Injektionsstelle oder ein zu tiefes Eindringen der Nadel könnte der Impfstoff versehentlich in das hinter dem Deltamuskel liegende Schultergelenk gelangen. Da ältere Menschen und Frauen tendenziell eine geringere Muskelmasse haben, sind sie deshalb stärker gefährdet, länger anhaltende Schulterbeschwerden zu entwickeln.

Weitere Tipps und praktische Hinweise zur Prävention von Schulterbeschwerden nach Impfungen finden Sie in unserem Magazin.
 

Häufig Komplikationen bei einer Corona-Infektion in der Schwangerschaft

Forschende sahen sich Daten von über 40.000 Schwangeren aus Kalifornien aus dem ersten Pandemiejahr an. 1332 Frauen, etwa 3 % der Schwangeren, hatten sich im Untersuchungszeitraum infiziert. Zu dieser Zeit war noch keine Impfung gegen das Coronavirus verfügbar.

Frauen, die sich in der Schwangerschaft mit dem Virus Sars-CoV-2 infizieren und nicht geimpft sind, entwickeln doppelt so häufig wie nicht infizierte Schwangere schwere Komplikationen, wie zum Beispiel einen Herzinfarkt, akutes Nieren- oder Lungenversagen und eine Frühgeburt vor der 37. Schwangerschaftswoche. Das Risiko für venöse Thromboembolien war sogar 3-mal so hoch wie bei nicht infizierten Schwangeren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die im Fachjournal Jama Internal Medicine erschien.

Die Ergebnisse der Studie bestätigen Beobachtungen, wonach das Risiko für schwere Komplikationen nach einer Sars-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft deutlich erhöht ist. Auch für die zu früh geborenen Kinder ist eine Infektion mit zusätzlichen Risiken verbunden. Sie haben häufig mit neurologischen Entwicklungsstörungen und Herzerkrankungen zu kämpfen.
 

Kleinkinder entwickeln nach einer Omicron-Infektion häufiger Pseudokrupp

Kinderärzte des Kinderkrankenhauses in Boston (USA) berichten, dass mehr Kleinkinder mit Pseudokrupp nach einer Infektion mit der Omicron-Variante des Coronavirus eingeliefert werden. Im Zeitraum zwischen dem 1. März 2020 und dem 15. Januar 2022 waren 75 Kinder mit Pseudokrupp in der Klinik behandelt worden. Im Rückblick fiel den Autoren der Studie auf, dass ein steiler Anstieg der Pseudokrupp-Behandlungen mit dem Auftreten der Omicron-Variante begann.

Pseudokrupp ist eine Atemwegserkrankung, die vor allem Säuglinge und Kinder bis 5 Jahre betrifft. Dabei entzündet sich die Schleimhaut des Kehlkopfes und schwillt an. Die Atemwege verengen sich. Bellender Husten, Heiserkeit und pfeifend-zischende Atemgeräusche sind typisch und können Eltern und Kinder sehr verängstigen. Pseudokrupp-Anfälle treten bevorzugt im Herbst/Winter auf, besonders nachts. Sie werden vor allem durch Virusinfektionen ausgelöst, manchmal auch durch bakterielle Infekte. Oft gehen den Anfällen 2-3 Tage lang leichte Erkältungssymptome voraus, manchmal auch Fieber.

Hauptverantwortlich für Pseudokrupp-Anfälle waren bisher Parainfluenzaviren und das Respiratorische Synzytialvirus (RSV). Die Ärzte in Boston beobachteten nun, dass nur eins der im Krankenhaus behandelten Kinder nach Beginn der Omicron-Welle mit einem Erkältungsvirus infiziert war. Bei allen anderen wurde eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Weiterhin sahen die Ärztinnen, dass circa 5 % der hospitalisierten Kinder mit Pseudokrupp-Symptomen intensivmedizinisch behandelt werden mussten, normalerweise liegt dieser Anteil zwischen 1 % und 3 % der im Krankenhaus behandelten Kinder.

Diese und weitere Beobachtungen deuten darauf hin, dass Omicron schwerere Pseudokrupp-Anfälle auslösen könnte als andere Viren, meinen die Ärzte aus Boston.

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