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Das RKI befürchtet, dass hochbetagte Geimpfte an COVID-19 erkranken

Das Robert Koch-Institut (RKI) befürchtet, dass die Immunität der Hochbetagten trotz Impfung nachlässt. Um in Seniorenheimen schwere Corona-Ausbrüche wie im vergangen Winter zu verhindern, empfiehlt das RKI Boosterimpfungen. So könne der Impfschutz aufrecht erhalten werden. Derweil gibt es zum Impfstoff Moderna gute Nachrichten für 12- bis 17-Jährige. Auch eine Impfpflicht sowie zusätzliche Freiheiten für Geimpfte werden diskutiert.

Dem RKI zufolge sind 80 % der über 60-Jährigen geimpft. Zu wenig. Erst bei einer Impfquote von 90 % könne ausreichend Einfluss auf das Infektionsgeschehen genommen werden. So RKI-Chef Lothar Wieler. Um schwere COVID-19-Fälle und stark belastete Intensivstationen zu verhindern, sollten die Impfangebote in den Heimen verstärkt werden. Neu eingestelltes Personal müsse ebenfalls geimpft werden.
 

Infektionen bei Geimpften

Das RKI rechnet mit sogenannten „Impfdurchbrüchen“ in den etwa 14.000 Alten- und Pflegeheimen in Deutschland. Das bedeutet, dass bereits geimpfte Personen an COVID-19 erkranken – was tatsächlich immer häufiger geschieht. Dieser Trend darf allerdings nicht zu dem Schluss führen, dass die Impfung keinen Schutz bietet, im Gegenteil: Sie verhindert – ähnlich wie die Grippeimpfung – viel Leid. Denn die Impfung unterbindet schwere Erkrankungen und Todesfälle.
 

Statistische Logik

Hinzu kommt ein statistischer Aspekt: Je mehr Menschen geimpft sind, desto höher die Zahl derjenigen unter ihnen, die an COVID-19 erkranken. Es ist wie im Straßenverkehr: Je mehr Autos im Berufsverkehr unterwegs sind, desto mehr stehen an roten Ampeln. Trotzdem bewegen sich viel mehr Menschen vorwärts als mitten in der Nacht, wenn auf den Straßen nichts los ist.
 

Neues zu Moderna

Nach dem Impfstoff von Biontech/Pfizer hat die EU-Arzneimittelbehörde nun auch den Impfstoff von Moderna für 12- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche zugelassen. Zuvor hatte eine Studie belegt, dass die Immunreaktion mit der von Erwachsenen vergleichbar sei. Allerdings steht der Impfung mit Moderna in den Praxen zurzeit eines im Wege: Der Impfstoff ist immer noch nicht verfügbar. Grund sind Lieferschwierigkeiten. Er soll frühestens im September an Arztpraxen geliefert werden. Ursprünglich war geplant, Moderna im August zu liefern.
 

Pro und Contra zu mehr Freiheiten für Geimpfte

Unterdessen diskutieren Politiker, Ärzte, Juristen und Ethiker, ob Geimpfte mehr Freiheiten bekommen sollen als Ungeimpfte. Kanzleramtsminister Helge Braun – selbst Anästhesist – hatte im Falle einer vierten Welle im kommenden Herbst angekündigt, dass Restaurant-, Kino- und Stadionbesuche selbst für getestete Ungeimpfte nicht mehr möglich wären, weil das Restrisiko zu hoch sei. Einen Lockdown für alle sieht Braun hingegen nicht. Er appellierte an Eltern, Lehrer, Hausmeister und Schulbus-Fahrer, sich impfen zu lassen, um Schulkinder zu schützen.

Andere Politiker lobten Brauns Vorstoß zu mehr Freiheiten für Geimpfte oder lehnten ihn als Impfpflicht durch die Hintertür ab. Die Diskussion ist in vollem Gange. Was eine Impfpflicht bewirkt, lässt sich in anderen europäischen Ländern beobachten. In Frankreich, Italien und Griechenland müssen sich bestimmte Berufsgruppen impfen lassen.

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