

Die Hausapotheke: Gerüstet für den Notfall

Kennen Sie schon die Empfehlungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)? So soll jeder Haushalt beispielsweise einen Wasservorrat von 2 Litern pro Person und Tag für 3 bis 10 Tage bevorraten. Dazu ausreichend Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen. Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, hat nun bei der Vorstellung des neuen Ratgebers „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ betont, wie wichtig es sei, dass Bürgerinnen und Bürger sich auch medizinisch auf Krisen- und Katastrophenfälle vorbereiten. Im Ratgeber finden sich dazu konkrete Empfehlungen:
- Persönliche Medikamente für den individuellen Bedarf, z. B. Asthmaspray, Insulin, Betablocker etc. Wer bestimmte Arzneien täglich einnimmt, sollte einen Vorrat für rund 10 Tage zuhause haben.
- Material zur Wundversorgung, z. B. Pflaster, Mullbinden und Verbände.
Basisausstattung wie z. B. Schmerzmittel und Fieberthermometer.
Es wird außerdem geraten, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, vor allem, wenn der letzte schon längere Zeit her ist.
Was sollte eine Hausapotheke grundsätzlich enthalten?
Nicht nur in Katastrophenzeiten, auch im Alltag kann eine gut bestückte Hausapotheke hilfreich sein.
Diese sollte beinhalten:
1. Persönliche (verschreibungspflichtige) Medikamente
- Alle regelmäßig eingenommenen Medikamente (z. B. gegen Allergien, Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Schilddrüsenfehlfunktion) in ausreichender Menge.
Notfallmedikation, z. B. Asthmaspray, Allergiepen
2. Erste-Hilfe/Verbandmaterial
- Pflaster in verschiedenen Größen
- Mull- bzw. Kompressen, sterile Wundauflagen
- Verbandspäckchen, Desinfektionsmittel
- Schere, Pinzette
ggf. Kühlkompressen oder Kühlpäckchen
3. Allgemeine Medikamente und Hilfsmittel
- Schmerz- und Fiebermittel, z. B. Ibuprofen oder Aspirin
- Ggf. spezielle Medikamente für Kinder, z. B. Nurofen-Saft, Zäpfchen
- Fieberthermometer
- Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Elektrolytlösungen zum Ausgleich von Flüssigkeitsverlust
- Entzündungshemmende und juckreizstillende Salben
- Einmalhandschuhe, ggf. Mund-Nasen-Schutz
Welche Rolle spielt die ärztliche Praxis?
Als MFA werden Sie selten die Hausapotheken Ihrer Patientinnen und Patienten zu Gesicht bekommen. Doch Sie können dazu beitragen, dass diese gut ausgestattet sind und so die gesundheitliche Versorgung außerhalb der Öffnungszeiten von Praxis und Apotheke gewährleistet ist.
- Aushang im Wartezimmer: Durch Aushänge können Sie die Patienten auf die Wichtigkeit der Hausapotheke aufmerksam machen. Sie können dabei auch auf den Ratgeber des BBK hinweisen. Dieser kann online bestellt oder heruntergeladen werden: Ratgeber Vorsorgen für Krisen und Katastrophen.
- Ansprechen beim Termin: Machen Sie darauf aufmerksam, dass ein neues Rezept möglichst nicht erst angefordert werden sollte, wenn das regelmäßig benötigte Medikament bereits ausgegangen ist. Weisen Sie auf die Wichtigkeit eines kleinen Vorrats hin.
- Lagerung und Übersicht: Helfen Sie Patienten mit Organisationstipps: z. B.:
- Medikamente immer am gleichen Ort lagern
- Medikamente kühl und trocken aufbewahren (also möglichst nicht in Bad oder Küche)
- Länger angebrochene oder abgelaufene Präparate aussortieren
Medikamentenentsorgung
In vielen Regionen dürfen alte Arzneimittel über den normalen Restmüll entsorgt werden. In anderen, wie z. B. in Berlin, sind dafür ausschließlich Schadstoffsammelstellen oder Recyclinghöfe vorgesehen. Auf der Webseite www.arzneimittelentsorgung.de kann man die Bestimmungen des eigenen Wohnorts erfahren. Alte Verbandsmaterialien können an wohltätige Organisationen wie das Rote Kreuz, den Arbeiter-Samariter-Bund oder „Erste-Hilfe-macht-Schule“ gespendet werden.
MT
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