

Start der Grippewelle: Darf die Impfung mit anderen kombiniert werden?

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist es grundsätzlich möglich, die Schutzimpfung gegen Influenza gemeinsam mit anderen Impfungen zu verabreichen. Die Impfungen sollten allerdings jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.
Da es sich bei der Grippeimpfung um einen inaktivierten Impfstoff handelt, sind keine Mindestabstände zu weiteren Totimpfstoffen notwendig. Das ermöglicht die Kombination mit Impfungen wie COVID-19, Pneumokokken oder Tetanus an einem Termin.
RSV-Impfung abhängig vom Impfstoff
Zur RSV-Impfung gibt das RKI folgende Empfehlung: Proteinbasierte RSV-Impfstoffe kann man ohne Probleme gleichzeitig mit der jährlichen Grippeimpfung geben. Für den mRNA-RSV-Impfstoff gibt es dazu allerdings noch keine Studien. Bei anderen mRNA-Impfstoffen, wie z. B. den COVID-19-Impfstoffen, wurden aber bisher keine ernsthaften Nebenwirkungen beobachtet, wenn sie zusammen mit der Grippeimpfung verabreicht wurden.
Der proteinbasierte RSV-Impfstoff Abrysvo kann außerdem gleichzeitig mit einem COVID-19-mRNA-Impfstoff gegeben werden. Für den anderen proteinbasierten RSV-Impfstoff Arexvy und für den mRNA-RSV-Impfstoff fehlen solche Studien bisher. Das gilt auch für die Kombination von RSV-Impfstoffen mit allen anderen hier nicht genannten Impfungen. Deshalb wird vorsorglich empfohlen, zwischen einer RSV-Impfung und anderen Impfungen einen Abstand von mindestens 14 Tagen einzuhalten. Wenn es aus medizinischen Gründen nötig ist, kann man die Impfungen aber auch gleichzeitig verabreichen.
Wie viele Impfungen auf einmal?
Es gibt keine spezielle Empfehlung, wie viele Impfungen insgesamt zusammen verabreicht werden dürfen. Dies sollte die behandelnde Praxis individuell auch unter Einbeziehung des individuellen Gesundheitszustands der Patiententinnen und Patienten entscheiden.
Grundsätzlich gilt laut RKI: Impfstoffe mit abgeschwächten, aber noch vermehrungsfähigen Erregern (sogenannte Lebendimpfstoffe), z. B. gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken, kann man ohne Probleme gleichzeitig geben. Wenn man sie nicht am gleichen Tag verabreicht, sollte zwischen den beiden Impfungen ein Abstand von 4 Wochen liegen.
Für Totimpfstoffe (also Impfstoffe mit abgetöteten Erregern) gilt dieser Abstand nicht. Sie können auch zusammen mit Lebendimpfstoffen oder kurz nacheinander gegeben werden. Nur wenn jemand nach einer Impfung stärkere Beschwerden bekommt, sollte man warten, bis die Symptome abgeklungen sind, bevor man erneut impft.
Infektionsgeschehen aktuell und voraussichtlich
Der GrippeWeb-Wochenbericht des RKI zeigt derzeit einen deutlichen Anstieg der Atemwegserkrankungen in der Kalenderwoche 46. Besonders jüngere Menschen von 5 bis 34 Jahren sind derzeit betroffen. Allgemein wird das Infektionsgeschehen in Deutschland jedoch momentan als moderat eingestuft.
Gleichzeitig meldet das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) einen außergewöhnlich frühen Start der Grippesaison in europäischen Ländern. Besonders im Blick steht eine Variante des Influenza-A(H3N2)-Subtyps, die sich in dieser Saison stärker ausbreiten könnte. H3N2-dominierte Jahre sind oft mit stärkerer Krankheitslast verbunden, vor allem bei älteren Menschen. Zusätzlich liegen die Impfquoten wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Das kann die Ausbreitung begünstigen.
STIKO-Empfehlungen zur Impfstoffauswahl
Die STIKO empfiehlt für die aktuelle Saison für Menschen ab 60 Jahren oder für bestimmte Risikogruppen einen Hochdosis- oder MF-59-adjuvantierten Impfstoff, der eine stärkere Immunantwort erzeugt. Das Paul-Ehrlich-Institut stellt eine Übersicht mit den Impfstoffen zur Verfügung.
Weisen Sie Personen der Risikogruppen immer noch einmal speziell auf die Grippeimpfung und andere wichtige Impfungen hin. Selbst Menschen, die den Impfungen grundsätzlich positiv gegenüberstehen, verlieren manchmal den Überblick, wann welche Impfung ansteht. Hervorzuheben wären hier bei älteren Menschen neben den saisonalen Impfungen gegen Grippe und COVID 19 vor allem die Immunisierungen gegen Herpes Zoster und Pneumokokken.
MT
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