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Vitamin D - Warnung vor zu hoher Einnahme

Vitamin D ist bekannt als das Sonnenvitamin, das u. a. wichtig ist für den Knochenaufbau und das Immunsystem. Doch viel hilft hier nicht viel - im Gegenteil. Das BfR warnte nun ausdrücklich vor der Einnahme hoher Einzeldosen als Nahrungsergänzungsmittel.

Anfang September veröffentlichte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Stellungnahme, in der es von der Einnahme hoher Einzeldosen (sogenannter „Bolusdosen“) von Vitamin D abrät. Gemeint sind hier beispielsweise Präparate, die nur alle 20 Tage oder monatlich eingenommen werden sollen, dann aber in einer Höhe von 500 mg oder mehr. Insbesondere für Menschen, die sowieso schon einen gut gefüllten Vitamin-D-Haushalt haben, könnten hierdurch gesundheitliche Risiken entstehen. Studien zeigen, dass solche Bolusdosen das Risiko für Knochenbrüche und Stürze erhöhen können. Zudem kommt es laut BfR so leichter zu Einnahmefehlern, etwa wenn Mittel, die eigentlich alle 10 oder 20 Tage eingenommen werden sollen, versehentlich täglich verwendet werden.
 

Wieviel Vitamin D ist gesund?

Vitamin D ist kein „klassisches“ Vitamin, sondern ein Prohormon. Es wird in der Haut unter Einfluss von UV-B-Strahlung gebildet, in Leber und Niere weiterverarbeitet und regelt wichtige Prozesse im Körper. U. a. aufgrund geringer Sonneneinstrahlung in den kälteren Jahreszeiten haben viele Menschen einen eher niedrigen Vitamin-D-Spiegel und nehmen Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Dies sollte jedoch immer erst nach einer Blutuntersuchung erfolgen.

Um festzustellen, ob jemand ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, wird im Blut der Wert des 25-Hydroxy-Vitamin D (25-OH-D) gemessen. Dieser Laborwert zeigt zuverlässig an, wie gut die körpereigenen Speicher gefüllt sind.

  • Unter 30 Nanomol pro Liter (unter etwa 12 Nanogramm pro Milliliter): Hier spricht man von einem deutlichen Mangel. Die Knochen sind nicht ausreichend geschützt, es kann zu Erkrankungen wie Osteomalazie oder bei Kindern zu Rachitis kommen.
  • 30 bis 50 Nanomol pro Liter (etwa 12 bis 20 Nanogramm pro Milliliter): In diesem Bereich liegt eine Unterversorgung vor. Das reicht meist nicht aus, um Knochen und Muskeln optimal zu stabilisieren.
  • Ab 50 Nanomol pro Liter (ab ca. 20 Nanogramm pro Milliliter): Dieser Wert gilt üblicherweise als ausreichend, um die Knochengesundheit zu sichern.

 

Wann ist Supplementierung sinnvoll?

Das BfR empfiehlt aktuell, bei Bedarf ein Vitamin D-Präparat mit geringerer Dosierung täglich einzunehmen. Für Nahrungsergänzungsmittel gibt die Behörde eine maximale Tagesdosis von 20 Mikrogramm (800 IE) an. Bolusdosen mit Vitamin D (mit oder ohne Vitamin K2) sollten nur unter ärztlicher Anweisung und mit Kontrolle erfolgen.
 

Risiken zu hoher Einnahme

Ein zu hoher Vitamin-D-Spiegel kann den Körper erheblich belasten. Überdosierungen entstehen fast ausschließlich durch die zu hohe Einnahme von Vitamin-D-Präparaten. Die wichtigsten Risiken einer dauerhaften Überdosierung sind:

  • Hyperkalzämie:
    Vitamin D steigert die Aufnahme von Kalzium im Darm. Bei Überversorgung kann der Kalziumspiegel im Blut gefährlich ansteigen. Das äußert sich z. B. in Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, starkem Durst oder Herzrhythmusstörungen.
  • Nierenprobleme:
    Durch die hohe Kalziumlast können Nierensteine entstehen. Auch eine Nierenverkalkung (Nephrokalzinose) ist möglich, die im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Einschränkung der Nierenfunktion führt.
  • Gefäß- und Gewebeverkalkungen:
    Ein dauerhaft erhöhter Kalziumspiegel kann dazu führen, dass Kalzium in Blutgefäßen, Herzklappen oder Weichteilen eingelagert wird. Das steigert das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gefäßschäden.
  • Knochengesundheit:
    Studien zeigen, dass sehr hohe Vitamin-D-Dosen das Risiko für Stürze und Knochenbrüche erhöhen können, also genau das Gegenteil des erwünschten Effekts.
  • Unspezifische Beschwerden:
    Symptome wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Muskelschwäche können ebenfalls auftreten. An einen zu hohen Vitamin-D-Spiegel wird dann selten gedacht.

 

MT

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