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Quereinsteigende bereichern Praxisteams

Händeringend werden in vielen Praxen MFAs und ZFAs gesucht, es herrscht ein enormer Fachkräftemangel in der ambulanten Versorgung. Immer mehr Praxisleitungen zeigen sich auch offen für Quereinsteigende im Praxisteam. Was oftmals aus der Not heraus entstand, zeigt sich in vielen Fällen als echte Bereicherung in einem gewandelten Praxisalltag.

Die Einführung der elektronischen AU und die Corona-Pandemie hatten Stefan Rühlmanns Praxisteam stark gefordert, sodass der Allgemeinmediziner sich für Quereinsteigende im Team öffnete und 2021 entschied, eine Aushilfskraft einzustellen. Dienstag, der 20. April 2021, war Nicole Methners erster Arbeitstag im Praxisteam. Ihr Studio hatte die selbstständige Nageldesignerin wegen Corona vorübergehend schließen müssen, und war froh, in dieser schwierigen Zeit das Praxisteam unterstützen zu können – bei Patientenannahme, bei Corona-Tests und bei der Ausstellung von Rezepten und Überweisungen war das Organisationstalent schnell eine große Unterstützung, wie Kollegin und Praxismanagerin Karola Bommer berichtet. Heute, 5 Jahre später, ist die Quereinsteigerin festes Mitglied in dem Team, das 2022 vom PKV Institut mit dem MFA-Award als „Bestes Praxisteam“ ausgezeichnet wurde. 

 

Spezielle Weiterbildungen erleichtern Quereinsteigenden den Start 

Aus 6 Stunden pro Woche wurden immer mehr, Kassenabschlüsse und die Dokumentation und Organisation rund um Disease-Management-Programme (DMP) wurden ihr Aufgabengebiet. Landarzt Stefan Rühlmann wünschte sich, dass Nicole Methner die staatlich anerkannte Ausbildung macht. MFA wäre schon zu Schulzeiten ihr Traumberuf gewesen, aber eine dreijährige Ausbildung war für die Ehefrau und Mutter zu dem Zeitpunkt nicht mit dem Familienleben vereinbar. „Der Fernlehrgang zum Quereinstieg, den ich im Januar 2023 begann, war für mich in dem Moment genau das Richtige“, sagt sie heute. Praxisleitung Stefan Rühlmann unterstützte die Idee. Mit 5 bis 6 Stunden Lernzeit pro Woche konnte die Quereinsteigerin noch mehr Sicherheit im Praxisalltag gewinnen.

Neben der Patientenkommunikation gehören Praxis- und Terminmanagement, Abrechnung, Datenschutz, Praxismarketing, Hygienemanagement, Medizinwissen und Notfallmanagement zu den Lerninhalten des 6-monatigen berufsbegleitenden Fernlehrgangs. „Unser Fernlehrgang ist nicht gleichwertig mit der dreijährigen Berufsausbildung zur Medizinischen Fachangestellten“, betont Katrin Egenberger, Geschäftsführerin des 1973 gegründeten PKV Instituts: „Aber er ist sehr nah an der Praxis. Neben der Betreuung und Beratung der Patientinnen und Patienten vor, während und nach der Behandlung sowie dem Assistieren bei medizinischen und zahnmedizinischen Behandlungen und Untersuchungen stellen Verwaltungsaufgaben einen weiteren zentralen Aufgabenbereich von MFAs und ZFAs dar. 

Mit der Digitalisierung, wachsenden bürokratischen Anforderungen und ständigen gesetzlichen Neuerungen haben MFAs zunehmend Verwaltungsaufgaben zu stemmen, die nicht das tiefgehende medizinische Fachwissen erfordern, das MFAs in der dreijährigen Ausbildung erwerben. Quereinsteigende können gerade hier maßgeblich unterstützen und entlasten.“ Der Arbeitsmarkt erfordere zudem Flexibilität: „Es gibt nicht ausreichend MFAs und ZFAs, sodass die Patientenversorgung oft nur gemeinsam mit Quereinsteigenden sichergestellt werden kann.“ Nicole Methner fühlt sich als vollwertiges Teammitglied und liebt ihre Arbeit: „MFAs sind das Herzstück der Praxis – ohne sie würde vieles nicht funktionieren.“ Sie wünscht sich, dass noch mehr Praxisteams Quereinsteigende willkommen heißen: „Wer Leidenschaft, Teamgeist und den Mut, neue Wege zu gehen, mitbringt, kann eine echte Bereicherung für jedes Praxisteam sein.“ 

 

Strukturwandel in der ambulanten Gesundheitsversorgung bietet Chancen

Der Trend geht klar zu Berufsausübungsgemeinschaften und Medizinischen Versorgungszentren, die Praxen werden größer. Für MFAs wie ZFAs und ebenso für Quereinsteigende bieten sich zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten: Aufbauende Fortbildungen gibt es im medizinischen ebenso wie im verwaltungstechnischen Bereich. Viele Praxismanagerinnen und Praxismanager haben nicht die dreijährige MFA- bzw. ZFA-Ausbildung absolviert. Auch im Abrechnungsmanagement begegnet man zunehmend Quereinsteigenden ohne klassische Ausbildung. Nicole Methner möchte ausgebildete MFA werden, sie brennt für den Beruf: Demnächst meldet sie sich für die nach 4,5 Jahren im Beruf mögliche Externenprüfung als MFA bei der Ärztekammer Hessen. Praxisinhaber Stefan Rühlmann und die Teamkolleginnnen stehen dabei voll hinter ihr. „Durch den Fernlehrgang beim PKV Institut habe ich auch Routine im strukturierten und eigenständigen Lernen gewonnen“, sagt die angehende MFA rückblickend: „Das war ein wichtiger Baustein auf dem Weg, mein volles berufliches Potenzial auszuschöpfen.“ 

SZ

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